Der Bezirksbeirat will bei der Sanierung der Feuersee-Ufer rasch vorankommen und verzichtet deshalb lieber auf kostspielige Spielgeräte.

Aus den Stadtteilen: Kathrin Wesely (kay)

S-West - Nachdem das Südufer des Feuersees mit seiner Freitreppe schön hergerichtet wurde, kommen als nächstes die beiden Flanken an die Reihe. Die Uferböschung soll neu gemacht und Sitzgelegenheiten aufgestellt werden. Dem Bezirksbeirat West genügen diese Maßnahmen, die sich auf schätzungsweise 260 000 Euro pro Uferseite belaufen und aus Mitteln der Stadtentwicklungspauschale (Step) 2018/2019 berappt werden sollen. Die Stadtverwaltung hatte indes bei der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirates weitaus elaboriertere Pläne vorgelegt. Doch die Räte aus dem Westen samt Bezirksvorsteher Reinhard Möhrle waren einhellig der Meinung: Zu umfangreich, zu teuer, brauchen wir alles nicht, weil der Feuersee auch so schön ist.

 

Lieber zügig vorankommen

Die Maßnahmen, die sich die Stadt überlegt hatte, stellte Antje Sartorius vom Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung am Dienstagabend im Bezirksbeirat vor. Außer der Gestaltung der Wege und der Uferböschung schwebte ihr ein so genanntes Aktionsband entlang des Sees vor. Dieses Aktionsband sollte mit diversen Spielgeräten zur körperlichen Ertüchtigungen bestückt werden, die sowohl für Kinder als auch für Erwachsene bis ins Seniorenalter gedacht sind.

Die Kosten für alle Maßnahmen an den beiden Uferseiten hätten sich insgesamt auf etwa eine Million Euro summiert. Das hätte zur Folge gehabt, dass die Stepmittel der nächsten beiden Doppelhaushalte für Stuttgart West allein mit der Feuersee-Sanierung vervespert gewesen wären. „Das ist eine Perspektive von sechs Jahren!“, gibt Bezirksvorsteher Möhrle zu Bedenken. In diesem Zeitraum hätten andere Step-Projekte wenig Chancen auf eine Realisierung gehabt. Das, so Möhrle, wollte er nicht und die Bezirksbeiräte ebenso wenig. Zudem hätte sich die Feuersee-Sanierung noch über mehrere Jahre hingezogen, was auch nicht wünschenswert gewesen wäre.

Wanted: unterirdischer Glascontainer

Alle Fraktionen seien übereingekommen, so der Grünen-Bezirksbeirat Bernhard Mellert in der Sitzung, dass die Umgestaltung des Ost- und des Westufers zeitgleich umgesetzt werden soll. Ein Aktionsband werde für die Aufenthaltsqualität dort nicht benötigt. Es wegzulassen, spare erhebliche Kosten – nämlich 390 000 Euro pro Uferseite.

Beschlossen hat der Bezirksbeirat nun, dass zunächst das Westufer saniert wird, die Mittel in Höhe von 260 000 Euro sind bereits im Haushalt beantragt. Zwar soll es dort kein Aktionsband mit Spielgeräten geben, wohl aber eine Boulebahn. Die Planungen einschließlich der Idee einer Mischverkehrsfläche entlang der Uferbereiche sollen in einer der nächsten Sitzungen des Bezirksbeirats vorgestellt werden. Noch einmal 260 000 Euro sollen dann für den Umbau des Ostufers im kommenden Haushalt beantragten werden. Auch hier will man aufs Aktionsband verzichten. Der Bezirksbeirat legt Wert darauf, dass beide Uferseiten in den Jahren 2018/2019 umgestaltet werden.

Die nötige Erneuerung der Plattenbeläge an beiden Uferseiten soll nicht mit Stepmitteln, sondern aus Unterhaltungsmitteln des Tiefbauamts bezahlt werden. Der Bezirksbeirat wies darauf hin, dass er zudem gesteigerten Wert lege auf einen unterirdischen Glascontainer am Feuersee mit seiner zu jeder Jahreszeit bevölkerten Sitztreppe am Südufer. Die Container sind unscheinbar und so klein wie normale Mülleimer, sie verursachen beim Einwurf weniger Lärm und sie sind auch für Rollstuhlfahrer erreichbar. Erfahrungsgemäß sammelt sich um die unterirdischen Glascontainer herum auch weniger Dreck an. Der Wunsch nach dem Container, so Antje Sartorius vom Amt für Stadtplanung, sei bekannt und werde bei der Verwaltung Berücksichtigung finden.

http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.stuttgart-west-neue-promenade-am-feuersee-kommt-gut-an.720fcbaa-98b5-4061-af99-24a598ec9390.html

http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.stuttgart-west-endlich-dolce-vita-am-feuersee.66a7330d-72fa-46c2-804e-eaab60e54b16.html

http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.bezirksbeirat-praesentiert-liste-mit-kleineren-bauvorhaben-ostufer-am-feuersee-soll-schoener-werden.6b20d394-333d-43e3-881b-de3596f4f01b.html