Sport: Jürgen Frey (jüf)
Kommen wir zu Michael Biegler: Welchen Anteil hat der Bundestrainer an der positiven Entwicklung?
Loeper: Eine sehr große. Er ist ein absoluter Fachmann, dazu authentisch, akribisch, ehrlich, direkt.
Baur: Er arbeitet einfach so, wie er es im Männerbereich auch getan hat.
Geht das?
Loerper: Handball ist Handball.
Baur: Beagle (Anm.: Bieglers Spitzname) macht alles für seine Ladys. Er stellt sich immer vor seine Teams, schützt sie bedingungslos. Deshalb kommt er in der Öffentlichkeit auch oft schlecht weg. Aber das ganze Gerede interessiert ihn nicht die Bohne.
Einige seiner engsten Vertrauten aus dem Handball waren früher die größten Frauenhandballgegner . . .
Baur: Stefan Kretzschmar hat seine Meinung revidiert. Er findet Frauenhandball ja inzwischen sexy.
Loerper: Bei Andy Thiel gab’s auch einen Wandel. Früher meinte er, das Leben sei für drei Sportarten zu kurz: Für Dressurreiten, Formel 1 und . . .  
Baur: . . . Frauenhandball. Und als Torwarttrainer in Leverkusen nannte er die Spielerinnen Hühner.
Loerper: Da hört sich Ladys deutlich charmanter an.
Herr Baur, können die Ladys das Wintermärchen 2007 wiederholen?
Baur: Sie sind nicht der Topfavorit. Aber sie sind heiß. Wenn es den Mädels gelingt, alles um sich herum auszublenden, sich komplett auf die Spiele zu konzentrieren, dann ist alles möglich. Warum nicht der Titel?
Loerper: Das wäre natürlich gigantisch.
Wäre die Heim- WM nur dann für Sie ein erfolgreiches Turnier?
Loerper: Nein. Wenn wir nach Hamburg ins Halbfinale einziehen und in den Hallen Begeisterung entfachen – auch dann haben wir viel erreicht.
Und im Fall des Finaleinzugs werden Sie, Herr Baur, wie Anna 2007 in der Halle die Daumen drücken?
Baur: Ich bin mit meinem TVB Stuttgart spielfrei. Also werde ich auf jeden Fall da sein. Vielleicht sogar mit dem Bundestrainer und dem Pressesprecher in der dritten Reihe.