Anna Wilken spricht auf Social Media offen über ihre Endometriose-Erkrankung und den Kampf, ein Baby zu bekommen. In der neunten Schwangerschaftswoche hat das Model nun ihr Kind verloren.

Freizeit und Unterhaltung: Theresa Schäfer (the)

Stuttgart - „Eigentlich wäre ich jetzt schon fröhlich in der 9. Schwangerschaftswoche - eigentlich. Doch das Herz von unserem kleinen Licht hat nicht geschlagen und wir lassen es gerade schweren Herzens gehen.“ So lautet der Instagram-Eintrag, den das Model Anna Wilken am Mittwoch ins Netz gestellt hat. Die 25-Jährige hat ihr Baby verloren – nachdem sie lange vergeblich versucht hat, überhaupt schwanger zu werden.

 

Anna Wilken, die 2014 an Heidi Klums Sendung „Germany’s Next Topmodel“ teilgenommen hat, leidet an Endometriose, einer chronischen Erkrankung, die es Frauen schwer macht, ein Kind zu bekommen. Auf Instagram lässt Wilken ihre Followerinnen und Follower an ihrem Kampf ums Kind teilhaben – schonungslos offen. Seit vier Jahren versucht das Model aus Heidelberg mit Hilfe der Ärzte einer Kinderwunschklinik schwanger zu werden.

Anfang November hatte die 25-Jährige ihren fast 500.000 Followerinnen und Followern mitgeteilt, dass sie und ihr Mann Sargis Adamyan, ein Fußballer, der bei TSV Hoffenheim unter Vertrag steht, Eltern werden.

„Unsere kleine Welt steht seitdem still“

Jetzt erlitt Wilken erneut eine Fehlgeburt. „Unsere kleine Welt steht seitdem still. Seit Tagen quäle ich mich Zuhause mit Wehen und Blutungen, mit vielen Tränen und teilweise auch still schweigend“, schreibt das Model. Ein höchstpersönlicher Moment – den die 25-Jährige dennoch mit der Welt teilen will.

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Zusammen mit der Co-Autorin Saskia Hirschberg hat Wilken ein Buch geschrieben. „Na, wann ist es denn so weit?“ ist ein Ratgeber für Paare, die eine Kinderwunschbehandlung machen.

Fotos im Krankenhaus-Hemdchen

Wilken scheute nie davor zurück, zu zeigen, wie hart und psychisch belastend eine Kinderwunschbehandlung für die Patientinnen sein kann. Sie postete Fotos von sich im Krankenhaus-Hemdchen kurz nach einer Gebärmutterspiegelung. Oder sie zeigte die Aufnahme eines negativen Schwangerschaftstest. „Ich weiß, solche Bilder sind nicht das, was man auf einem Instagram-Account erwartet“, sagte die 25-Jährige in einem Gespräch mit unserer Zeitung im Frühjahr diesen Jahres. „Aber auch sie sind Teil meines Lebens – und wenn man die Statistik anschaut, auch Teil des Lebens vieler anderer Frauen.“ Viel zu selten werde darüber aber offen gesprochen.

Auch jetzt will Wilken deshalb nicht schweigen: „Ehrlich gesagt waren die letzten Tage alles andere als einfach. Ich hatte keine Kraft mich hier zu melden und habe diese Zeit für mich - für uns gebraucht. Selbst jetzt fallen mir diese Zeilen unglaublich schwer und doch ist es so wichtig darüber zu sprechen, aufzuklären! Denn ich bin nicht alleine mit meinem Schmerz.“