Im Falle des Brandanschlages auf die Türkisch-Islamische Union in Stuttgart Feuerbach im Dezember vergangenen Jahres gibt es Neuigkeiten. Offenbar befindet sich bereits seit Februar ein 20-jähriger Tatverdächtiger in Haft.

Stuttgart-Feuerbach - Nach dem Brandanschlag auf ein Gebäude eines türkisch-islamischen Vereins in Stuttgart-Feuerbach sitzt ein 20 Jahre alter Tatverdächtiger in Untersuchungshaft.

 

Der Mann sei bereits im Februar festgenommen worden, teilte die Polizei mit. Er stehe wohl der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK nahe, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft weiter. Die Ermittler kamen durch die Auswertung eines Überwachungsvideos auf den Mann. Dieser machte bislang keine Angaben zu den Vorwürfen.

Kleinere Verstöße

Die Ermittlungen nach weiteren mutmaßlichen Komplizen und zum Motiv der Tat im vergangenen Dezember dauerten an, erklärte der Polizeisprecher weiter. Der Tatverdächtige sei den Beamten in der Vergangenheit wegen kleineren Verstößen im Bereich der Alltagskriminalität aufgefallen. Der Mann wurde am 24. Februar festgenommen.

Vermummte hatten die Bücherei der Türkisch-Islamischen Union Ditib am 15. Dezember in Brand gesteckt. Eine Überwachungskamera zeichnete vier Angreifer auf, die mit Steinen Fensterscheiben zerstörten und Molotowcocktails in die Räume warfen. Später gab es ein mutmaßliches Bekennerschreiben: Im Internet kursierte die Mitteilung eines „Baran-Dersim-Rachekommandos“ - einer kurdischen Jugendorganisation, welche die Tat begangen haben will. Sie sei ein Protest gegen die türkische Regierung, die mit der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zusammenarbeite.

Die Ermittler versuchen immer noch herauszufinden, ob das Selbstbezichtigungsschreiben echt ist, wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft erklärte.