Ein halbes Jahr nach dem Brand im Nebengebäude einer Flüchtlingsunterkunft in Remseck sucht die Polizei weiter nach den Tätern. Nun wurde eine hohe Belohnung ausgesetzt für Hinweise, die den Ermittlern weiterhelfen könnten.

Remseck - Wegen des ungeklärten Brandanschlags auf die Gaststätte Lamm im Remsecker Ortsteil Neckargröningen im vergangenen Oktober ist nun eine Belohnung ausgesetzt worden. Wie das Polizeipräsidium mitteilt, wurden von einer Privatperson bis zu 25 000 Euro zur Verfügung gestellt für Hinweise, die zur Ermittlung und Verurteilung der Täter führen. Die Ermittlungsgruppe, die bis kurz vor Weihnachten die Brandstiftung bearbeitet hatte, wurde hingegen aufgelöst. Der Fall liege jetzt bei der Staatsschutzinspektion der Kriminalpolizei in Böblingen, heißt es.

 

100 Spuren wurden bislang ausgewertet – ohne Erfolg

In der Nacht auf den 20. Oktober war im vergangenen Jahr das leer stehende Gasthaus in der Ortsmitte von Neckargröningen komplett ausgebrannt. Besondere Aufmerksamkeit erhielt der Brand durch die Tatsache, dass im Hinterhaus zu diesem Zeitpunkt rund 50 Flüchtlinge untergebracht waren. Bereits wenige Stunden nach dem Feuer gab die Polizei damals bekannt, dass Brandbeschleuniger gefunden worden seien. Bis heute gehen die Ermittler daher davon aus, dass das Feuer gelegt wurde.

Ob der Brandanschlag tatsächlich der Unterkunft im Nebengebäude galt, ist laut aktueller Meldung der Polizei aber keineswegs erwiesen. Ein Zusammenhang habe sich nicht ergeben. Laut dem Sprecher Peter Widenhorn kann ein fremdenfeindlicher Hintergrund aber auch nicht ausgeschlossen werden. Insgesamt hätten die Beamten bislang mehr als 100 Spuren ausgewertet – jedoch ohne Erfolg.