Gleich drei Bombenschlägen im Süden und im Nordwesten Pakistans sind am Freitag verübt worden. Dabei starben Dutzende Menschen.

Islamabad - Bei drei Bombenschlägen im Süden und im Nordwesten Pakistans sind am Freitag mindestens 28 Menschen getötet und 66 weitere verletzt worden. Am frühen Abend explodierten hintereinander zwei Bomben an einem belebten Markt in der Stadt Parachinar in den Stammesgebieten im Nordwesten Pakistans. Ein örtlicher Beamter und Politiker, Said Shahid Turi, sprach von mindestens 15 Toten und 50 Verletzten. Geo TV meldete mindestens 18 Tote und mehr als 100 Verletzte.

 

Ein Abgeordneter aus der Gegend, Ali Hussain, sagte, die Bomben seien kurz nach der Auflösung einer schiitischen Prozession explodiert. Laut der Zeitung „Dawn“ detonierten sie nahe einer Bushaltestelle. Sie hätten vor allem Menschen getroffen, die vor den wichtigen Feiertagen zum Ende des Fastenmonats Ramadan zu ihren Familien reisen wollten. Wer hinter der Tat steckte, blieb zunächst unklar. Einen ähnlichen Angriff in Parachinar Ende März mit 24 Toten und 108 Verletzen hatte die sunnitische Jamaat ul-Ahrar, eine der aktivsten und brutalsten Extremistengruppen des Landes, für sich reklamiert.

Mehrere Anschläge in diesem Jahr

Parachinar ist der größte Ort in der sogenannten Kurram Agency, einem halbautonomen Sonderterritorium an der Grenze zu Afghanistan. Es ist eine mehrheitlich von Schiiten bewohnte Gegend und oft Ziel von Anschlägen sunnitischer Extremisten. Es ist der dritte Anschlag in der Stadt seit Jahresbeginn und der vierte in der Khurram Agency.

Am Morgen waren bei einem Autobombenanschlag in der südpakistanischen Provinz Baluchistan 13 Menschen getötet und 16 verletzt worden. Die Bombe explodierte zwischen einer Schule und einer Polizeistation. Zu der Tat bekannte sich Jamaat ul-Ahrar.