Der Attentäter auf den Thalys-Zug zwischen Paris und Amsterdam soll ein Islamist sein. Dieser bestreitet das, die Ermittler glauben ihm seine Ausführungen allerdings nicht.

Paris - Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve hat den Angreifer aus dem Thalys-Zug als Terroristen bezeichnet. Der Mann wird verdächtigt, zur radikal-islamistischen Bewegung zu gehören, wie Innenminister Bernard Cazeneuve am Samstag in Paris bekanntgab. Zugleich rief Cazeneuve zur Vorsicht auf, weil die Identität des Mannes noch abschließend geklärt werden müsse.

 

Der Festgenommene habe sich als 26-Jähriger Marokkaner ausgegeben, sagte Cazeneuve. Falls sich diese Identität bestätige, sei er den französischen Behörden im Februar 2014 von ihren spanischen Kollegen als mutmaßlicher Islamist gemeldet worden.

Der Verdächtige hatte am Freitag in einem Schnellzug von Amsterdam nach Paris mit einer Kalaschnikow geschossen, bevor er von Fahrgästen überwältigt wurde. Bei dem Vorfall wurden zwei Menschen schwer verletzt. „Die Untersuchung ... soll sehr genau den Werdegang und die Bewegungen dieses Terroristen nachvollziehen“, kündigte Cazeneuve an. Der Mann selbst hatte terroristische Absichten gegenüber den Ermittlern zuvor zurückgewiesen.

Cazeneuve nannte auch neue Details zum Ablauf des Vorfalls. Demnach entdeckte ein Franzose, der zur Toilette wollte, den Mann mit dem Sturmgewehr. Er habe versucht, diesen zu überwältigen, wobei mehrere Schüsse gefallen seien. Daraufhin seien Amerikaner eingeschritten, so konnte der Mann schließlich gestoppt werden.