Anschluss Böblingen/Sindelfingen Nächtliche Sperrung der A 81-Ausfahrt

Die betroffene Ausfahrt an der Behelfsbrücke beim Flugfeld Foto: tefanie Schlecht

Durch den dreispurigen Ausbau der A81 ist die Ausfahrt Böblingen/Sindelfingen auf der Seite in Richtung Singen zwei Wochen lang bei Nacht gesperrt.

Die Ausfahrt der A81 zwischen Sindelfingen und Böblingen ist seit Montag teilweise gesperrt. Wie die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau Gesellschaft (Deges) mitteilt, wird die Anschlussstelle Sindelfingen/Böblingen in die Fahrtrichtung Singen jeweils bei Nacht von 21 bis 5 Uhr dicht gemacht.

 

Die nächtliche Sperrung der Ausfahrt dauert bis Freitagmorgen, 24. Oktober. Das bedeutet, die Autofahrer, die in Richtung Singen unterwegs sind, müssen über die Ausfahrt Sindelfingen-Ost oder über Böblingen-Hulb fahren.

Der nächste Bauabschnitt geht von der Ausfahrt Sindelfingen-Ost bis zum Stuttgarter Kreuz. Foto: Stefanie Schlecht

Der Grund für die Sperrung sind Arbeiten etwas außerhalb der Autobahn, denn hier wird eine Anlage für die Behandlung von Regenwasser gebaut. Bisher wird das so genannte Oberflächenwasser von der A 81 direkt in die Kanalisation geleitet mit schädlichen Folgen für die Umwelt, besonders deswegen, weil das Wasser nicht ins Grundwasser sickern kann, um dort den Wasserspiegel zu erhöhen.

Denn nicht nur durch die Verbreiterung der Autobahn auf drei Spuren, auch durch den Bau des Deckels über der Fahrbahn wird eine vergleichsweise große Bodenfläche komplett versiegelt. Das Wasser, das hier anfällt, würde die Kläranlage in Böblingen überfordern, also wird das Problem direkt vor Ort gelöst und das Regenwasser in Becken aufgefangen und gereinigt.

Während die eine Sperrung beginnt, wird eine andere aufgehoben. Auf der Behelfsbrücke über die A81 an der Wolfgang-Brumme-Allee sind wieder alle Fahrstreifen befahrbar, teilt die Deges-Sprecherin Pia Verheyen mit. Der rechte der beiden Fahrstreifen in Richtung Böblingen war Mitte September gesperrt worden, weil sich dort die Bodenbeschichtung gelöst hatte. Inzwischen wurde die Beschichtung laut Verheyen erneuert und die Fahrspur ist seit vergangener Woche wieder offen.

Bis zu 100 000 Fahrzeuge am Tag

Solche Sperrungen, die während der gesamten sechs- bis siebenjährigen Bauzeit alle vier Ausfahrten der A 81 regelmäßig betreffen, sind dem besonderen Umstand geschuldet, dass die Verbreiterung der Autobahn bei vollem Verkehr erfolgt. Das heißt, es gibt zirka 100 000 Fahrzeuge pro Tag, Lastwagen wie Personenwagen, die an der Baustelle vorbei geschleust werden müssen.

Und die Tendenz ist steigend, weswegen längst der nächste Bauabschnitt im Nordosten geplant ist: der Ausbau der A 81 von Sindelfingen-Ost bis zum Stuttgarter Kreuz. Hier hatte es zuletzt Irritationen gegeben, ob der Ausbau tatsächlich finanziert wird. Was eine harsche Reaktion der beiden Oberbürgermeister von Sindelfingen und Böblingen wie auch des Landrats Roland Bernhard zur Folge hatte: Es sei absurd, auf der einen Seite ein schuldenfinanziertes Sondervermögen von 500 Milliarden Euro zu beschließen und dann ausgerechnet die Region im Regen stehen zu lassen, aus deren Wirtschaftskraft ein solcher Schuldenberg wieder abgetragen werden soll, wetterte der Landrat.

12,4 Millionen Euro werden investiert

Doch hat der Bund diese Irritationen inzwischen ausgeräumt: „Der Ausbau wird kommen“, sagt der CDU-Bundestagsabgeordnete Marc Biadacz klipp und klar, „jetzt kommt es nur darauf an, dass die Strecke auch schnell baureif wird.“ Auf 2,6 Kilometern Länge zwischen Sindelfingen-Ost und dem Stuttgarter Kreuz sollen laut Bundesverkehrswegeplan insgesamt 12,4 Millionen Euro investiert werden.

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