Nach dem tragischen Unfall mit vier Toten auf der A6 bei Heilbronn rechnet die Polizei mit raschen Ermittlungsergebnissen. Der Fahrer des beteiligten Lkw konnte inzwischen befragt werden.

Öhringen - Nach dem verheerenden Verkehrsunfall, bei dem am Samstag auf der Autobahn 6 bei Heilbronn vier Menschen gestorben waren, rechnet die Polizei mit einem raschen Ergebnis der Ermittlungen. Ein Polizeisprecher sagte am Montag in Schwäbisch Hall, der Fahrer des beteiligten Sattelzuges sei inzwischen befragt worden. Angaben zur Aussage des 43-Jährigen wollte er nicht machen. Er kündigte für die kommenden Tage eine Mitteilung der Ermittlungsbehörden an.

 

Der Sattelzug hatte an der Anschlussstelle Öhringen die Mittelleitplanke durchbrochen. Ein entgegenkommendes Auto prallte in den querliegenden Lastwagen. In dem Wagen starben der 43 Jahre alte Familienvater sowie seine sieben und 13 Jahre alten Töchter sowie ein elfjähriger Sohn. Die 41 Jahre alte Mutter der Kinder liegt nach Angaben der Polizei noch schwer verletzt im Krankenhaus. Auch der Lastwagenfahrer erlitt schwere Verletzungen. Die beiden Fahrzeuge hatten sofort Feuer gefangen. Warum der mit Tonnen von Obst und Gemüse beladene Sattelzug auf die Gegenfahrbahn geraten war, ist bislang unklar.

Zweiter Unfall binnen einer Woche, bei dem vier Menschen auf Südwest-Autobahnen sterben

Es ist der zweite Unfall innerhalb einer Woche, bei dem auf einer Autobahn im Südwesten vier Mitglieder einer Familie ums Leben kommen. Auf der A5 bei Baden-Baden waren in der Nacht zum vergangenen Montag ein Ehepaar und dessen zwei Kinder gestorben, ein weiterer Fahrer wurde verletzt. Ausgangspunkt war, dass die Familie mit ihrem Wagen auf dem mittleren Fahrstreifen in ein anderes Auto hineinfuhr. Vater, Mutter und die Zwillinge im Alter von acht Jahren stiegen in dem Moment aus, als ein Geländewagen in die Unfallstelle raste. Das genaue Geschehen war bis Ende der Woche nicht endgültig geklärt.

Der Anteil der bei Unfällen auf Autobahnen gestorbenen Menschen an allen Verkehrstoten lag in den vergangenen drei Jahren deutschlandweit bei etwas über elf Prozent, wie aus Zahlen des Statistischen Bundesamts hervorgeht. So kamen im vergangenen Jahr beispielsweise 453 Menschen bei Unfällen auf Autobahnen um, insgesamt gab es 4009 Verkehrstote. In diesem Jahr hat die Statistik nach vorläufigen Zahlen bis Ende Juli bundesweit 211 Getötete auf Autobahnen und 2065 Verkehrstote insgesamt erfasst.

In Baden-Württemberg sank die Zahl der tödlich verletzten Verkehrsteilnehmer der jüngsten Verkehrsstatistik von Innenminister Reinhold Gall (SPD) zufolge - entgegen dem Bundestrend - weiter um 2,4 Prozent von 494 auf 482 im vergangenen Jahr.