Mit 5000 Euro ist der Stuttgarter Friedenspreis der Anstifter dotiert. Der Verein zur Seenotrettung setzte sich bei der Wahl gegen die Stuttgart-Gruppe der Fridays for Future Bewegung durch.

Stuttgart - Der mit 5000 Euro dotierte Stuttgarter Friedenspreis der Anstifter geht in diesem Jahr an den Verein Sea-Watch. Aus 21 Vorschlägen habe Sea-Watch im zweiten Wahlgang mit Abstand die meisten Stimmen erhalten, gefolgt von der Stuttgart-Gruppe Fridays for Future, teilte das Bürgerprojekt Anstifter am Montag mit. Der Preis soll am 15. Dezember im Theaterhaus überreicht werden.

 

Seit 2003 wird Preis vergeben

Annette Ohme-Reinicke, Vorsitzende der Anstifer, sagte zu der Wahl: „In der globalisierten Welt tragen wir in den industriellen Metropolen eine Mitverantwortung für die Lebensbedingungen jener Menschen, die vor Verarmung und Verelendung fliehen. Sei es aufgrund von Kriegen, korrupten Regierungen oder zunehmender Unwirtlichkeit der Landschaft infolge der Klimaveränderungen.“ Die Initiative Sea-Watch sei gemeinnützig und stelle sich mit der zivilen Seenotrettung von Flüchtenden der Verantwortung. Seit Juni 2015 hat sie im Mittelmeer zwischen Libyen und Italien ein Schiff. Es sei gelungen, Tausende von Menschen vor dem Ertrinken zu retten.

Die Anstifter zeichnen seit 2003 Menschen und Projekte aus, die sich für Frieden, Gerechtigkeit und Solidarität einsetzen. In diesem Fall fordern sie die Einstellung des Verfahrens gegen die Sea-Watch- Kapitänin Carola Rackete. Sie war trotz Verbots der italienischen Behörden in den Hafen von Lampedusa eingefahren.