Rund 200 Anti-S21-Demonstranten haben am Abend an die Räumung des Schlossgartens vor fünf Jahren erinnert. Die Mitglieder der Initiative glauben weiter an den Widerstand gegen das umstrittene Bahnprojekt.

Stuttgart - Etwa 200 Menschen haben am Dienstagabend in der Innenstadt gegen das Bahnprojekt Stuttgart  21 demonstriert. Die Initiative „Senioren und Seniorinnen gegen S 21“ hatte zu der Kundgebung an die Lusthausruine im Mittleren Schlossgarten geladen. Thema war das Gedenken an die Räumung des Schlossgartens vor fünf Jahren. Am 14. Februar 2012 hatte die Deutsche Bahn mit der Rodung der Bäume begonnen, um die Baugrube für den neuen Bahnhof ausheben zu können. Die Polizei musste damals mehrere Demonstranten von den Bäumen losketten.

 

„Es gibt viele Unklarheiten und trotzdem wird gebaut“

„Die heutige Veranstaltung steht ganz im Zeichen des Gedenkens an die illegale Räumung des Parks“, sagte Petra Brixel von der Initiative. Für sie ist der Widerstand gegen das Projekt wichtiger denn je. „Es gibt so viele Unklarheiten und trotzdem wird wie von Sinnen weitergebaut.“ Eine dieser Unklarheiten ist für Werner Ott das quellfähige Anhydritgestein. Der Leiter der Initiative sagt: „Solches Gestein ist eine Gefahr für die Tunnel und das Grundwasser. Deshalb muss unser Widerstand weitergehen.“

„Die Bewegung ist nie tot“

Auch Bruno Baumann hält es für wichtig, sich weiter gegen das Projekt zu wehren: „Die Bewegung ist mal größer mal kleiner, aber sie ist nie tot“, betonte der Parkschützer. Er hatte vor der Fällung Baumführungen durch den Schlossgarten gemacht. „Jetzt sind nur noch ganz wenige da und die sind in einem beklagenswerten Zustand“, moniert er.

Kurze Sperrung vor dem Bonatzbau

Nach der Auftaktkundgebung zog die Gruppe über die Baugrube zur Königstraße. Im Anschluss ging es weiter trommelnd und singend zur Königstraße über den Schlossplatz zum Schillerplatz. Die Abschlusskundgebung fand vor dem Justizministerium statt. Die Straße vor dem Bonatzbau war kurzzeitig in beide Richtungen gesperrt.