Im Nachfolger zu „Olympus has fallen“ passiert dasselbe wie im Vorgänger: Gerard Butler als Leibwächter muss den US-Präsidenten vor einer Terror-Attacke retten.

Stuttgart - Zeitweilig sieht „London has fallen“ aus wie eine bunte Kinderfibel für künftige Sprengmeister. Rumms-bumms bricht da fast alles zusammen, was einem als Postkartenansicht von London einfällt: die London Bridge, das Parlamentsgebäude, Westminster Abbey. Allerdings ist hier nicht Bob der Baumeister im Rückwärtsgang unterwegs, sondern ein pakistanischer Waffenhändler, der sich für einen Drohnenangriff revanchiert, dem er nur knapp entkommen ist. Die Auslöschung des Architekturerbes ist nur eine Art Blendgranate: Der Terrorschlag soll Staatsoberhäupter treffen, die sich gerade in London versammelt haben.

 

Europas Größen fallen wie die Kegel. Das Drehbuch ist da nicht zimperlich, Hauptsache, der US-Präsident (Aaron Eckhart) wird gerettet. Diese edle Aufgabe übernimmt der Leibwächter Mike Banning (Gerard Butler), der den Präsidenten schon in „Olympus has fallen“ heil durch eine Terrorattacke aufs Weiße Haus gebracht hat.

Wie der Vorgänger ist der von Babak Najafi („Snabba Cash II“) inszenierte Baller-Parcours eine simple Illustration westlicher Verwundbarkeitsängste. Aber weil er noch absurder ist, ärgert er weniger. In null Komma nichts sind alle Zivilisten von den Straßen verschwunden, London liegt ausgestorben da, die Häuserfronten mit ihren verschlossenen Türen wirken wie Burgmauern. Auffällig ist – wie bei der TV-Serie „24“ – die skrupellose Härte, mit der sich der Präsident und sein Leibwächter durch Horden von Mordbuben metzeln. Der Ausnahmezustand wird als Befreiung von Normen fast gefeiert.

London has fallen. USA 2015. Regie: Babak Najafi. Mit Gerard Butler, Aaron Eckhart, Morgan Freeman. 99 Minuten. Ab 16 Jahren.