In diesem Artikel gehen wir der Frage nach, ob es Sinn macht, einen Antikörpertest in die Entscheidung für oder wider eine Booster-Impfung miteinzubeziehen.

Digital Desk: Lukas Böhl (lbö)

Bei der Entscheidung für oder wider die Auffrischungsimpfung setzen viele Menschen derzeit auf einen Antikörpertest. Dieser soll Aufschluss darüber geben, ob die Nachimpfung sinnvoll ist oder nicht. Denn wer noch genug Antikörper von den vorherigen Impfungen im Blut hat, braucht keinen Booster, so die Annahme. Doch welche Aussagekraft hat ein Antikörpertest überhaupt?

 

Antikörpertest vor Auffrischungsimpfung erforderlich?

Auf die Frage, ob ein Antikörpertest vor der Auffrischungsimpfung erforderlich ist, antwortet das Bundesgesundheitsministerium (BMG) mit nein. Grund dafür ist, dass diese Tests zwar einen Hinweis darauf geben können, ob eine Infektion durchgemacht wurde bzw. Antikörper vorhanden sind – es gibt aber bislang keinen belastbaren Grenzwert, ab welcher Antikörperkonzentration ausreichend Schutz gegen das Virus besteht.

Die Kenntnis darüber, ob und wie viele Antikörper man besitzt, ist daher laut BMG für die Entscheidung über eine Booster-Impfung nicht erforderlich. Darüber hinaus gebe es keine Hinweise darauf, dass die Impfung bei hoher Antikörperkonzentration im Blut gefährlich ist.

Werden Antikörpertests in Zukunft eine Rolle spielen?

Es laufen laut Informationen des BMG im Moment internationale Studien, um messbare Schwellenwerte für Antikörper zur Bestimmung eines Impfschutzes gegen das Coronavirus festlegen zu können. Allerdings ist der Nachweis von Antikörpern und deren Höhe bezüglich des Immunschutzes allein nicht aussagekräftig. Fehlende Antikörper seien kein Hinweis für das Fehlen einer Immunreaktion. Denn es gebe Hinweise aus Untersuchungen bei Genesen, die darauf hindeuten, dass diese ohne nachweisbare Antikörper einen Schutz gegen das Virus durch T-Zellen haben.

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