Straßenlärm stört. Man kann ihm dicke Fenster entgegensetzen - oder ihn in angeheme Geräusche umwandeln. Der österreichische Industriedesigner Rudolf Stefanich hat genau das mit seinem Gadget "Sono" vor. Wir sagen, wie das gehen soll.

Menschen, die direkt in der Innenstadt oder neben Bahngleisen wohnen, kennen den Straßenlärm nur zu gut, der Tag und Nacht durch die Fensterscheiben dringt und die Ruhe in den eigenen vier Wänden stört. Genau hier setzt Rudolf Stefanich, ein österreichischer Industriedesigner, mit seinem Projekt Sono an. Das tellergroße Gerät, das an Fensterscheiben angebracht werden soll, soll den Lärm von außen nicht nur reduzieren, sondern auch in angenehmere Klänge umwanden können.

 

Noch gibt es Sono nicht zu kaufen, weil Stefanich nach Partnern sucht, um das Gerät auf den Markt zu bringen. Einen Blick lohnt es aber schon deshalb, weil die dahinter steckende Technologie interessant ist.

Antischall-System für die Fensterscheibe

Sono basiert auf der sogenannten "Active Noise Cancellation"-Technologie (ANC), die im Deutschen auch als "aktive Lärmkompensation" oder "Antischall" bekannt ist. Letztere Bezeichnung ist dabei durchaus wörtlich zu nehmen, denn bei der ANC wird Schall künstlich erzeugt um andere Geräusche zu eliminieren. Durch Sono wird jede Fensterscheibe zum Störschallunterdrücker.

Laut Stefanich soll sein kompaktes Gadget dem Nutzer eine Vielzahl möglicher Optionen bieten: Der Straßenlärm kann komplett ausgeblendet oder aber nur reduziert werden - wie bei einem Lautstärkeregler am Radio. Wer möchte, der lässt bestimmte Geräusche, beispielsweise das Spielen von Kindern, zu und eliminiert andere unangenehmere, wie die Straßenbahn. Außerdem soll Sono Lärm auch umwanden können. Aus der ohrenbetäubenden Bohrmaschine wird dann beruhigendes Vogelgezwitscher.

Energiegewinnung aus Elektrosmog

Um die nötige Stromversorgung muss man sich bei dem Antischall-Gerät derweil keine Gedanken machen: Eine konzentrische Breitband-Antenne macht es möglich, fremde W-Lan-Signale zu filtern und gleichzeitig als Energiequelle zu nutzen. Als positiver Nebeneffekt wird so auch gleich noch der Elektrosmog reduziert.

Rudolf Stefanich ist mit seinem Projekt für den diesjährigen James Dyson Award nominiert.