Großes Glück hatte Antonia Gust, als sie ein Buch mit dem Titel „Dicke Beine trotz Diät“ in die Finger bekam. „Darin hab ich meine eigene Lebensgeschichte gelesen und bin gleich zu einem Lymphologen gegangen, der die Krankheit diagnostizierte.“ Das Problem erkannte sie recht schnell: „Behandlungen wie Lymphdrainagen oder Kompressions-Bandagen werden von der Krankenkassen bezahlt, Operationen aber nicht“. Gust entschied sich für letzteres, zahlte die rund 17 000 Euro aus eigener Tasche. Insgesamt dreimal wurde sie innerhalb von drei Monaten in Köln operiert. Der letzte Eingriff war im Februar 2017. Dabei wurde das gesamte beschädigte Gewebe entfernt, sodass auch kein krankes mehr nachwachsen kann.

 
Antonia Gust vor ihrer Zeit als begeisterte Sportlerin. Foto: privat

Nach ihren OPs, durch die sie einige Kilos verlor, verspürte sie einen großen Drang sich zu bewegen. Im Frühjahr 2017 begann Antonia Gust gemeinsam mit ihrem Mann Markus zu walken, genoss die Schönheit der Natur und das Wohlbefinden, das die Bewegung in ihr auslöst. „Schon nach der ersten Operation waren meine Atemprobleme weg“, erzählt sie.

Eisernes Training

Die Wochenenden waren ab sofort für eine kleine Gipfeltour reserviert. Schnell machte Antonia Gust Fortschritte, aus Walken wurde Laufen. Ein weiterer positiver Nebeneffekt: In nicht mal einem Jahr nahm sie weitere 35 Kilogramm ab – auch wegen einer ausgewogenen Ernährung, auf die sie seither noch mehr achtet. Mit Hilfe eines Einsteiger-Trainingsplans von Dieter Baumann, 1992 Olympiasieger über 5000 Meter, schaffte sie es innerhalb von sechs Wochen, 50 Minuten ohne Pause durchzulaufen. Im Oktober 2017 ließ sie sich zu ihrem ersten Volkslauf überreden. „Das hat richtig Spaß gemacht, mir ist aber wichtig, dass ich immer eine ausreichende Regeneration habe, ich muss aufpassen, dass es nicht zuviel wird.“

Denn an ihre physischen und psychischen Grenzen war sie schon bei ihren Auftritten als Opernsängerin gestoßen. Deshalb hängte sie ihren Beruf vorerst an den Nagel. „Ich habe das Glück, dass mich mein Mann und meine Eltern, die in Leonberg leben, unterstützen. Das Opern-Business ist knallhart und ohne Sicherheit, der Druck wird immer größer und die Bezahlung schlechter, ich war erschöpft und ausgelaugt“, sagt Gust, die nach einer längeren Pause unter anderem Studiomusik macht – vorwiegend Rock und Metal. „Das ist gar nicht so weit entfernt von Oper“, sagt sie und lacht. Ideen für ihre künftige berufliche Selbstständigkeit hat sie einige, doch mit der konkreten Umsetzung lässt sie sich noch Zeit.

Großes Glück hatte Antonia Gust, als sie ein Buch mit dem Titel „Dicke Beine trotz Diät“ in die Finger bekam. „Darin hab ich meine eigene Lebensgeschichte gelesen und bin gleich zu einem Lymphologen gegangen, der die Krankheit diagnostizierte.“ Das Problem erkannte sie recht schnell: „Behandlungen wie Lymphdrainagen oder Kompressions-Bandagen werden von der Krankenkassen bezahlt, Operationen aber nicht“. Gust entschied sich für letzteres, zahlte die rund 17 000 Euro aus eigener Tasche. Insgesamt dreimal wurde sie innerhalb von drei Monaten in Köln operiert. Der letzte Eingriff war im Februar 2017. Dabei wurde das gesamte beschädigte Gewebe entfernt, sodass auch kein krankes mehr nachwachsen kann.

Antonia Gust vor ihrer Zeit als begeisterte Sportlerin. Foto: privat

Nach ihren OPs, durch die sie einige Kilos verlor, verspürte sie einen großen Drang sich zu bewegen. Im Frühjahr 2017 begann Antonia Gust gemeinsam mit ihrem Mann Markus zu walken, genoss die Schönheit der Natur und das Wohlbefinden, das die Bewegung in ihr auslöst. „Schon nach der ersten Operation waren meine Atemprobleme weg“, erzählt sie.

Eisernes Training

Die Wochenenden waren ab sofort für eine kleine Gipfeltour reserviert. Schnell machte Antonia Gust Fortschritte, aus Walken wurde Laufen. Ein weiterer positiver Nebeneffekt: In nicht mal einem Jahr nahm sie weitere 35 Kilogramm ab – auch wegen einer ausgewogenen Ernährung, auf die sie seither noch mehr achtet. Mit Hilfe eines Einsteiger-Trainingsplans von Dieter Baumann, 1992 Olympiasieger über 5000 Meter, schaffte sie es innerhalb von sechs Wochen, 50 Minuten ohne Pause durchzulaufen. Im Oktober 2017 ließ sie sich zu ihrem ersten Volkslauf überreden. „Das hat richtig Spaß gemacht, mir ist aber wichtig, dass ich immer eine ausreichende Regeneration habe, ich muss aufpassen, dass es nicht zuviel wird.“

Denn an ihre physischen und psychischen Grenzen war sie schon bei ihren Auftritten als Opernsängerin gestoßen. Deshalb hängte sie ihren Beruf vorerst an den Nagel. „Ich habe das Glück, dass mich mein Mann und meine Eltern, die in Leonberg leben, unterstützen. Das Opern-Business ist knallhart und ohne Sicherheit, der Druck wird immer größer und die Bezahlung schlechter, ich war erschöpft und ausgelaugt“, sagt Gust, die nach einer längeren Pause unter anderem Studiomusik macht – vorwiegend Rock und Metal. „Das ist gar nicht so weit entfernt von Oper“, sagt sie und lacht. Ideen für ihre künftige berufliche Selbstständigkeit hat sie einige, doch mit der konkreten Umsetzung lässt sie sich noch Zeit.

Die Sache mit dem Sport läuft

Sportlich ging es weiter rasch bergauf. Ihren ersten Halbmarathon absolvierte die Opernsängerin vor einigen Monaten, den ersten Marathon im vergangenen Oktober. In Wien ging sie mit dem Tempo erst einmal auf Nummer sicher, weil sie nicht einschätzen konnte, was auf den 42 Kilometern alles passieren kann. Nach 4:22 Stunden war sie im Ziel, hatte auf den letzten Metern noch die Kraft, einen Spurt hinzulegen. „Lief gut“, sagt sie. Motiviert durch Triathlon-Freunde – sie schloss sich ihnen im Verein an – hat sie mittlerweile auch in   deren Metier hineingeschnuppert und Feuer gefangen. Das Rad hatte sie schon – ihr Mann kommt vom Radsport – und auch im Wasser fühlt sie sich wohl. „Die Schwimmtechnik kriege ich ganz gut hin, als Sängerin habe ich ein Gespür für meinen Körper, das mir auch beim Sport hilft“, sagt die 40-Jährige.

Die ersten Wettkampferfahrungen sind mit Sprint (500/20/5) und olympischen Distanzen (1,5/40/10) schon gemacht. Läuft auch. „Ich bin mir sicher, dass ich in diesem Jahr selbst die Halbdistanz bereits drauf hatte, doch ich möchte erst einmal meine Leistung festigen, bevor ich den nächsten Schritt gehe.“ Die 1,9 Kilometer Schwimmen, 90 Kilometer auf dem Rad und der Halbmarathon über 21 Kilometer sind im nächsten Jahr fällig. Einen will sie im Frühjahr angehen, den zweiten dann im Herbst.

Ironman – das große Ziel

Das große Ziel hat Antonia Gust im darauffolgenden Jahr im Blick: den Ironman. „Ich träume ja davon, in Roth zu starten“, sagt die spätberufene Sportlerin. Bis dahin wird sie noch fleißig und konsequent trainieren, dabei auch mal an ihre körperlichen Grenzen gehen, ohne danach die Ruhephasen zu vernachlässigen. Für Antonia Gust ist das Unternehmen Ironman vor allem eines – eine große Leidenschaft. Daraus schöpft sie ihre neue Kraft. „Nach meiner Krankheitsgeschichte möchte ich vor allem eines – leben.“

Was ist ein Lipödem?

Lipödem Diese Krankheit, die oft nicht als solche erkannt wird, ist eine angeborene, symmetrische Fettverteilungsstörung an den Extremitäten. Das kranke Fettgewebe produziert dabei mehr Lymphflüssigkeit. Diese wird jedoch schlechter abtransportiert. Symptome Typische Symptome dieser Krankheit machen sich ab der Pubertät bemerkbar: die Taille ist schlank, die Oberschenkel schmerzen in der Regel und sind üppig, die Beine sind bis zum oberen Sprunggelenk säulenartig geformt. Auch die Arme sind bei 90 Prozent der Patientinnen – die Krankheit haben fast ausschließlich Frauen – von den Fettablagerungen betroffen. Werbeträger Eine Operation ist nur der erste Schritt in ein besseres Leben, sagt die ehemalige Patientin Antonia Gust. Der zweite Schritt ist eine gesunde Lebensweise und Bewegung. Antonia Gust hat das mit ihrer Leidenschaft zum Triathlon umgesetzt. Als positives Beispiel wird sie künftig Werbeträger für die Fachklinik CG Lympha in Köln sein. „Ich hoffe, dass ich damit ein gutes Beispiel und auch ein Anstoß für die Krankenkassen sein kann, damit diese künftig die Kosten für die Operation übernehmen.“