Der neue Kommandeur der US Army in Stuttgart zeigt Verständnis für die Betroffenen des Schießlärms. Auch beim Thema Supermarkt-Bau in der Panzerkaserne will Jason W. Condrey zusätzliche Staus zwischen Böblingen und Schönaich verhindern.

Böblingen: Kathrin Haasis (kat)

Böblingen - Kurz nach der Kommandoübergabe hat Colonel Jason W. Condrey dem Böblinger Oberbürgermeister einen Besuch abgestattet. Der neue Chef der US Army Garrison Stuttgart tauschte sich dabei mit Stefan Belz und dem Ersten Bürgermeister Tobias Heizmann aus. „Herzlich, bewusst und lösungsorientiert“ sei die Unterhaltung gewesen, berichtet die Stadtverwaltung. Neben dem Kennenlernen sei es um die zwei großen Aufgaben gegangen, „die eine enge, funktionierende Zusammenarbeit erfordern“: den Schießlärm und den geplanten neuen Lebensmittelmarkt in der Panzerkaserne.

 

Offener und konstruktiver Umgang vereinbart

Jason W. Condrey, 1975 in Stuttgart-Bad Cannstatt geboren, ist seit 10. Juli erster Repräsentant der hiesigen US-Standortverwaltung. Er kümmert sich um die mehr als 24 000 US-Amerikaner, die im Großraum Stuttgart stationiert sind. Der Oberst und der OB versicherten einander, offen und konstruktiv miteinander umzugehen. „Verlässliche Gemeinschaft und sinnvolle Kooperation sind dabei die größten Vorteile“, sagte der Soldat.

Beim Thema Schießlärm erinnerte Stefan Belz an die jüngsten Fortschritte. Mit Condreys Vorgänger, Colonel Neal A. Corson, wurde noch eine Vereinbarung zur Kostenteilung bei den baulichen Maßnahmen zur Lärmminderung an den Schießbahnen vier und fünf vereinbart. Danach kümmert sich die US Army um die Finanzierung der Mehrkosten. Der Anteil der Stadt Böblingen für lärmmindernde Türen bleibt weiterhin bei maximal 300 000 Euro. Positiv sei zudem, dass die Zuständigkeit für die Schießanlage Böblingen-Murkenbach nun bei der hiesigen US-Standortverwaltung liege, teilte die Stadt mit. Der Oberbürgermeister ist deshalb zuversichtlich: „Wir kommen in kleinen, aber klaren Schritten gut vorwärts.“

Verstärkte Anstrengungen, um laute Übungen zu reduzieren

Der Colonel versprach, zusätzlich zur bisherigen Verlagerung von Trainings verstärkt Anstrengungen zu unternehmen, um lärmintensive Schießübungen zu reduzieren. „Ich kann den Unmut der Betroffenen gut nachvollziehen“, erklärte er bei seinem Beuch im Rathaus. „Wir wollen und werden als verantwortungsbewusste Nachbarn Verbesserungen erreichen.“

Dass die verkehrlichen Fragen vor dem Bau des Supermarkts in der Panzerkaserne geklärt werden müssen, sieht der Kommandeur ein. Es dürfe nicht zu Staus kommen. „Das gäbe nur Frustrationen, die wir nicht wollen“, sagte er. Und Stefan Belz ergänzte, dass eine enge Abstimmung bei dem Thema erforderlich sei. Der OB und der Oberst wollen in einem regelmäßigen Austausch bleiben.