"Das war ein recht guter Start für das Bewohnerparken", sagt auch der Verkehrswissenschaftler Manfred Wacker von der Universität Stuttgart. Am Lehrstuhl für Verkehrsplanung und Verkehrsleittechnik wird die Einführung des Parkraummanagements wissenschaftlich begleitet. "Wir wissen aber auch noch nicht, wo die Autos geblieben sind", so Wacker. Man habe vergangene Woche die Lage am Straßenrand tagsüber und nachts erhoben, werte die Ergebnisse aber noch aus. Wacker rechnet damit, dass mehr Pendler nun in der Innenstadt in Parkhäusern parken oder auf Bus und Bahn umgestiegen sind. "Außerdem wissen wir aus anderen Städten, dass der Stellplatzbedarf bei der Einführung des Bewohnerparkens um rund zehn Prozent sinkt, weil in vielen als Hobbyraum genutzten Garagen nun wieder Autos stehen." Auch auf Hinterhöfen werde zusätzlicher Platz geschaffen und ein Teil der Autopendler bilde Fahrgemeinschaften .

Die Stuttgarter Wissenschaftler werden in den nächsten Monaten genau registrieren, wie sich die Parksituation und das Verhalten der Autofahrer im Westen entwickelt. "Genaue Aussagen sind frühestens nach sechs Monaten möglich", so Wacker. Das im Westen eingeführte Parkraummanagement sei aber ein lernendes System, bei Bedarf werde nachgebessert.

"Wir haben keinen Boom auf Garagenplätze im Westen festgestellt", sagt Tilman Kube, Sprecher des Parkhausbetreibers Apcoa in Stuttgart. Nur in der Tiefgarage an der Ecke Schwab-/Rotebühlstraße habe es im vergangenen Monat mit etwa 20 Anfragen mehr ein höheres Interesse als sonst üblich gegeben. "Dort sind aber alle Dauerplätze belegt." Noch freie Kapazitäten gibt es im Tivoli-Parkhaus an der Seidenstraße.