Vereine – ein typisch deutsches Phänomen? Bei über einer halben Million Vereinen in Deutschland mag das so scheinen. Doch zieht das Modell „Team-Player“ heute noch?

Anzeige - „Treffen sich drei Deutsche, gründen sie einen Verein.“ Zugegeben – dieser Witz hat schon einen Bart, und doch steckt ein Quäntchen Wahrheit dahinter. Tatsächlich braucht es aber ganze sieben engagierte Menschen an der Zahl, um einen Verein gründen zu können. Und die Deutschen sind Meister im Vereine-gründen. Größter Verein hierzulande ist der ADAC mit mehr als 20 Millionen Mitgliedern. Und auch Europas größter Hackerverein ist in Deutschland ansässig – der „Chaos Computer Club“.

 

Mittlerweile ist jeder zweite Erwachsene in Deutschland Mitglied in einem Verein. Ob Sport-, Freizeit- oder Interessenvereinigung – die Bandbreite ist groß. Hier findet nahezu jeder, der gewillt ist, den passenden Club für sich mit dem charakteristischen Anhängsel „e.V.“, was für „eingetragenen Verein“ steht. Charakteristisch dafür ist sein ideeller Zweck. Das bedeutet, der Verein darf keine wirtschaftlichen Interessen verfolgen.

Vorstandsämter zu besetzen ist schwer

Ein eingetragener Verein ist gleichzeitig aber auch eine juristische Person. Also nicht nur eine locker zusammengewürfelte Ansammlung von Menschen. Und ein Verein hat Rechte – und auch Pflichten. Vertreten wird er durch den Vorstand. Dessen Aufgaben sind vielfältig. Bei ihm laufen alle Fäden zusammen und er repräsentiert den Verein nach innen und außen. Daher setzt dieses ehrenamtliche Engagement auch Kompetenz, Verantwortungsbewusstsein und die Investition von Zeit und Energie voraus. Das klingt nicht nur anstrengend, ist es manchmal auch. Gleichzeitig kann so eine Tätigkeit durchaus auch sehr erfüllend sein.

Ein Problem dieser Tage: Einer steigenden Zahl von Vereinen gehen die Vorsitzenden aus. Nach einer Erhebung des Wissenschaftszentrums Berlin geben 85 Prozent aller Vereine an, dass es schwerer geworden sei, Leitungsgremien zu besetzen. Überalterung und ein Wandel im Freizeitverhalten bringen Schwierigkeiten bei der Gewinnung von Nachfolger*innen im Ehrenamt mit sich. Fast überall bangen die Vereine um die Besetzung ihrer Vorstandsämter – und damit meist auch um Fortbestand und die Zukunftsfähigkeit des Vereins selber.

Engagement braucht Leadership

Die Robert Bosch Stiftung rief daher unter der Leitung von Dr. Thomas Röbke 2014 das Modellprogramm „Engagement braucht Leadership“ ins Leben. Hier wollte man exemplarisch Lösungen für dieses Problem aufzeigen, das sich dabei vor allem auf die Unterstützung bei der Suche, der Vermittlung und Qualifizierung von Vereinsvorständen konzentriert. Die Robert Bosch Stiftung zeigte sich vom großen Interesse und den vielen Anfragen zum Programm überwältigt, überzeugt, damit eine zentrale Frage aufgegriffen zu haben, wie bürgerschaftliches Engagement in Deutschland zukünftig gestaltet werden könne.

Man hoffe, dazu beitragen zu können, das Thema Vorstandsarbeit neu auf die Agenda zu setzen – sodass man im bürgerschaftlichen Engagement nicht nur die Herausforderungen, sondern auch die großen Chancen für Öffnung und Modernisierung der Vereine sehe. Die Übernahme von ehrenamtlichen Leitungsfunktionen in Vereinen böte zudem für den Einzelnen die Möglichkeit, sich und seine Stärken zum Wohl der Gesellschaft einzubringen und Prozesse positiv mitzugestalten. Ottilie Bälz, Gruppenleiterin Gesellschaft und Kultur der Robert Bosch Stiftung bestätigt: „Diese Form der Übernahme von Verantwortung kann absolut sinnstiftend sein und viel Freude machen.“

Vereine Region Leonberg präsentieren sich

Da in der Gemeinschaft vieles einfach mehr Spaß macht und manchmal ja sogar erst im Team bewältigt werden kann, möchten wir als LEO-Center in Kooperation mit dem Zeitungsverlag Leonberg ebenfalls dazu beitragen, die ehrenamtliche Vereinsarbeit und das bürgerschaftliche Engagement, insbesondere hier in der Region, weiter zu stärken. Wir freuen uns deshalb, Ihnen am 8. und 9. November mehr als zwanzig ausgewählte Vereine aus unserer näheren Umgebung hier in der Leonberger Str. 98–108 vorzustellen zu dürfen. Ob Kunstforum, Naturtheater, Modellbauclub, Sportverein, Chor, Rehagruppe oder ein Tauschring „Zeit gegen Zeit“ u.v.a.m. – lassen Sie sich überraschen, was Vereine mit der Kennung „e. V.“ so allerhand zu bieten haben.

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Dr. Thomas Röbke. Engagement braucht Leadership – Stärkung von Vereinen und ihren Vorständen als Zukunftsaufgabe.

(Download PDF) https://www.bosch-stiftung.de/de/publikation/engagement-braucht-leadership

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