Für Mitarbeiter in der Altenpflege sollen bessere Rahmenbedingungen für eine gute Arbeit geschaffen werden und sie sollen Spaß an ihrer Tätigkeit haben – genau das ist das Ziel des Traineeprogramms der Evangelischen Heimstiftung.

Seit fast zehn Jahren ist die Evangelische Heimstiftung mit ihrem Trainee-Programm zur Qualifizierung zu Heimleitungen aktiv, welches als eines der erfolgreichsten Einarbeitungs-Programme in der Sozial- und Gesundheitsbranche gilt. Es zeichnet sich durch seine persönliche Begleitung in Form von erfahrenen Mentoren, die Möglichkeit zur Bildung eines beruflichen Netzwerkes sowie durch intensive Schulungen und Coachings aus, sowohl hinsichtlich persönlicher als auch fachlicher Kompetenzentwicklung.

 

„Trainee-Programm heißt Begleitung“, so Anke Tänzler, verantwortlich für den Karriere-Bereich der Evangelischen Heimstiftung. Begleitung wird in ihrem Programm in der Tat groß geschrieben: Die Teilnehmenden erwartet eine umfassende Betreuung von Anfang an, so dass zu jeder Zeit ein Ansprechpartner zur Verfügung steht. Mit einer systemischen Begleitung in der Leitungsposition lernen die Trainees, mit Verantwortung umzugehen und ihre Rolle als Führungskraft im ethischen und fachlichen Verständnis der Evangelischen Heimstiftung umzusetzen.

Ein Mix aus “Training off the job” und “Training on the job”

Das Trainee-Programm setzt sich aus drei wesentlichen Säulen zusammen. Die erste ist die der Fachlichkeit: Hier werden Systemkenntnisse vermittelt sowie operative Kenntnisse in der Wirtschaftsplanung oder dem Arbeitsrecht. Führungsvorbereitung ist als zweite Säule präsent, d.h. die Trainees treffen sich in regelmäßigen Abständen zu einem Coaching. Dabei werden wesentliche Aspekte diskutiert, die eine Führungspersönlichkeit mitbringen muss, um ein Unternehmen erfolgreich zu führen. Dazu zählen Rollenverständnis, Umgang mit Konflikten im Team und gesundes Führen.

Der Austausch innerhalb der Gruppe bietet auch Raum für Selbstreflektion: Wo stehe ich, welche Kompetenzen muss ich mir noch aneignen? Regelmäßige Feedbackgespräche geben Aufschluss über den momentanen Stand und das Entwicklungspotential der Trainees. Als dritte wichtige Säule sieht die Evangelische Heimstiftung die Netzwerkbildung, die sich beim Durchlaufen des Programms entwickelt. Ein regelmäßiger Wechsel der Einrichtung – in der Regel alle drei bis vier Monate – bietet die Gelegenheit, sich breitgefächertes Wissen anzueignen. Die Mischung aus Abschauen von Erfahrenen und selbstständigem Handeln ist nach Anke Tänzler der beste Weg, um sich in die Rolle der Leitungsperson einzufinden.

Neben diesen drei Säulen besteht das Trainee-Programm aus weiteren Pflichtmodulen. Dazu gehört neben dem Führungstraining und den Praxiseinsätzen in anderen Einrichtungen die Vermittlung des Werteverständnisses des diakonischen Profils. Dies bedeutet, dass sich die Trainees ihrer Wertevermittlung bewusst werden sollen und dadurch reflektieren, welche Werte sie als Leitung einer Einrichtung sowohl nach innen als auch nach außen tragen wollen.

Hier sind die Grundsätze der Evangelischen Heimstiftung essentiell: Wertschätzung eines jeden Einzelnen, Verantwortungsbewusstsein, Ruhe und Stressbeständigkeit, reflektiertes Führungsverhalten sowie Mitarbeitermotivation. Auch nach erfolgreichem Abschluss des Trainee-Programms stehen die erfahrenen Begleitpersonen jederzeit für Fragen und Hilfestellungen zur Verfügung. Sie unterstützen die frisch gebackenen Führungskräfte und bieten Gespräche mit der Personalentwicklung, individuelles Coaching sowie Patenschaften mit den erfahrenen Kollegen an.

Mitarbeitende fördern und binden

Hinsichtlich der Mitarbeiterförderung und –bindung hat die Evangelische Heimstiftung klare Strukturen. "Bei uns durchlaufen Mitarbeitende selbst bei Direkteinstieg – also wenn sie bereits z.B. als Heimleitung gearbeitet haben –, das Trainee-Programm“, erzählt Anke Tänzler. Dies zwar in verkürzter Form, jedoch soll jeder neue Mitarbeitende am Führungstraining und an den Fachschulungen partizipieren. So ist die Qualität der Führungsarbeit gesichert. Auch dienen Mitarbeiterjahresgespräche dazu, die Kompetenzen eines jeden Einzelnen herauszufiltern und mit ihm gemeinsam zu überlegen, wo für ihn weiteres Entwicklungspotential besteht.

In Zukunft will sich die Evangelische Heimstiftung im Bewusstsein des demografischen Wandels und Fachkräftemangels stärker auf die Ausbildung konzentrieren, um neue Mitarbeitende zu finden, zu fördern und langfristig zu binden. „Das Image und die Attraktivität des Pflegeberufs muss gesteigert werden“, so Tänzler. „Gleichzeitig sollte man sehen, dass man für die Mitarbeitenden in der Altenpflege essentielle Rahmenbedingungen für eine gute Arbeit schafft, die Mitarbeitenden dadurch Spaß an ihrer Arbeit haben und der Einrichtung erhalten bleiben.“

Karrieretag: Perspektive entdecken

Sie haben Ihr berufliches Ziel, eine Pflegeeinrichtung zu leiten, klar vor Augen und wünschen sich eine passgenaue Vorbereitung auf diese anspruchsvolle Aufgabe?

Am Karrieretag kann man alles über die Einstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten und das Traineeprogramm erfahren. Zudem gewinnt man einen Blick hinter die Kulissen und kann wertvolle Kontakte für die Berufswelt knüpfen sowie sich individuell beraten lassen.

Der EHS Karrieretag findet am 11. Juni 2016 von 10 bis 13.30 Uhr statt.