Anzeigen gegen Lehrer in Stuttgart Übergriffe an der Waldorfschule?

Ein ehemaliger Lehrer der Waldorfschule auf der Uhlandshöhe soll Schüler misshandelt haben. Die Vorwürfe reichen mehr als fünf Jahre zurück. Kurz nach dem Bekanntwerden der Fälle verließ der Pädagoge die Schule.
Stuttgart - Ein ehemaliger Lehrer der Waldorfschule Uhlandshöhe im Stuttgarter Osten soll während seiner Amtszeit Schüler misshandelt haben. Bei der Polizei liegen offenbar zwei Anzeigen von Eltern ehemaliger Waldorf-Schüler vor. Der Vorwurf: Körperverletzung und Misshandlung Schutzbefohlener.
Die mutmaßlichen Übergriffe des Lehrers auf die Schüler liegen mehr als fünf Jahre zurück. Der Pädagoge soll Schüler sogar bedroht haben, nichts über die mutmaßlichen Übergriffe verlauten zu lassen. Die Staatsanwaltschaft hält sich bedeckt. Sie dementiert zwar den Eingang der Anzeigen nicht, nimmt aber explizit keine Stellung zu etwaigen Ermittlungen.
Schule bestätigt Anzeigen
Derweil bestätigt die Schule, dass der Pädagoge angezeigt worden ist. In einer Pressemitteilung heißt es, dass die Eltern erst in den vergangenen Monaten zur Polizei gegangen seien. Demnach sei die Schulführung im Herbst 2011 von Eltern von Kindern aus einer zweiten Klasse erstmals über den Vorwurf der Misshandlung informiert worden. Anschließend habe der Lehrer nur noch in Begleitung eines anderen Lehrers unterrichtet. Nach drei Wochen sei der Pädagoge vollständig von seinen Unterrichtsverpflichtungen entbunden worden. „Er hatte den Verdacht nicht ausräumen können“, schreibt die Schule. Die Eltern der von dem Mann unterrichteten Klasse seien von diesem Vorgehen jeweils bei Elternabenden informiert worden.
Auf die Kündigung im Sommer 2012 habe der Lehrer mit einer Kündigungsschutzklage reagiert. Um den betroffenen Kindern, die damals 8 bis 9 Jahre alt waren, eine Befragung vor Gericht zu ersparen, habe die Schule im Laufe des Arbeitsgerichtsprozesses einer Aufhebung des Arbeitsverhältnisses im beiderseitigen Einverständnis zugestimmt.
Die Schulführung habe nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe Fortbildungsmaßnahmen zur Gewalt- und Missbrauchsprävention für alle Pädagogen der Schule eingeleitet. Dabei seien auch die Abläufe beim Auftreten eines künftigen neuen Verdachts überprüft und neu festgelegt worden. Christoph Kühl, Mitglied des Schulführungskreises und des Schulvorstands, bittet die betroffenen Kinder und deren Eltern um Verzeihung. Die Schule biete ihre volle Unterstützung bei der Aufklärung der Verdachtsfälle an.
Unsere Empfehlung für Sie

Fit durch den Winter Stuttgarter Fitness-Trainer verraten ihre Tipps
Corona, Social Distancing und Lockdown – der Winter im Kessel ist in diesem Jahr besonders hart. Eva und Julian vom 0711 Morning Workout verraten uns ihre Tipps, um motiviert und fit durch den Stuttgarter Winter zu kommen.

Nach Corona-Party in Stuttgart Romulo Kuranyi entschuldigt sich für illegale Garagenparty
Der Gastgeber der Corona-Party am Samstagabend im Stuttgarter Stadtbezirk Degerloch ist in der Stadt kein Unbekannter. Der jüngere Bruder des Ex-VfB-Stars Kevin Kuranyi gibt sich zerknirscht.

Geschichte des Hauses Katharinenstraße 35 Drei Tage vorher wurden sie deportiert
Im Bestand der Bilder für „Stuttgart 1942“ findet sich ein Foto des Hauses Katharinenstraße 35. Unser Gastautor hat bei seiner Recherche zu dem Haus einen fast unglaublichen, makabren Zufall aufgedeckt.

Prozess um Frauenmord vor 25 Jahren Mordangeklagter mit Vorliebe für gequälte Frauen
Im Stuttgarter Landgericht soll ein Mordfall vor 25 Jahren in Sindelfingen aufgeklärt werden. Der Angeklagte ist inzwischen 70 – und hat viel Verfängliches auf dem Computer gespeichert.

Übersterblichkeit durch Corona? Nur der Rems-Murr-Kreis beklagt mehr Tote
Die Zahlen der Statistiker sind vorläufig, aber: In Region und Land gab es von Januar bis Oktober 2020 allenfalls eine geringe Übersterblichkeit wegen Corona. Die Zahlen schwanken auch im Hinblick auf das Wetter.

Marktplatz Stuttgart Kommt ins leer stehende Breitling-Haus wirklich ein Tourismuszentrum?
Für den Plan, im leer stehenden Breitling-Gebäude am Stuttgarter Marktplatz ein Haus des Tourismus zu etablieren, gibt es im Gemeinderat Fürsprecher und Kritiker. Die PULS-Fraktionsgemeinschaft will Alternativen diskutieren, die CDU kann sich auch eine gewerbliche Nachnutzung vorstellen.