Die Sachfahndungslisten der Polizei in Stuttgart füllen sich – ob die Fahrzeuge gefunden werden, ist zweifelhaft.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Die elektrischen Fortbewegungshilfen, kurz E-Scooter, werden auch bei Dieben immer beliebter. Bei der Stuttgarter Polizei häufen sich die Anzeigen über gestohlene private Elektroroller – quer über das Stadtgebiet. Zwei neue Fälle werden aus der Innenstadt und aus Sillenbuch gemeldet.

 

Ein Spiralschloss und ein Fahrradständer – das schien ausreichend zu sein, als ein 69-Jähriger seinen E-Scooter der Marke Telefunken am Mittwoch gegen 17.30 Uhr im Bereich des Sillenbucher Markts abstellte. Als er aber gegen 20 Uhr zurückkehrte, war der Roller spurlos verschwunden. „Das Fahrzeug im Wert von 800 Euro wurde in die Sachfahndung eingestellt“, sagt Polizeisprecherin Jennifer Janoska. Unter anderem mit dem Versicherungskennzeichen 700 EKA. Über die Fahrzeugidentifikationsnummer mit 17 Zeichen und Ziffern hofft man den Roller bei einer Kontrolle wieder finden zu können.

Was die Diebe wirklich interessiert

Ähnliches gilt für den schwarz-grünen E-Scooter der Marke Soflow mit dem Kennzeichen 306 HRF, der einem 26-Jährigen am Donnerstag zwischen 19 und 21.30 Uhr in der Bolzstraße in der Innenstadt gestohlen wurde. Auch dort hatten die Diebe an einem Fahrradständer zugeschlagen.

Laut Helvetia-Versicherungen ist eine Sicherung angesichts kleiner Reifen und einer nach oben offenen Lenkstange schwieriger als bei einem Fahrrad. Dass die Fahrzeuge wieder gefunden werden, gilt als zweifelhaft: Denn Diebe sind zumeist nur an den teuren Akkus und Motoren interessiert – und verkaufen die Einzelteile. In Ludwigsburg allerdings landete die Polizei einen Ermittlungserfolg – mit zwölf Verdächtigen im Alter von 13 bis 16 Jahren.

Die Ermittlungen sind Sache der Reviere

Die Tatorte sind weit gestreut: von der Schwabstraße im Stuttgarter Westen über das Leuze im Osten bis zum Bahnhof in Obertürkheim – mit Kennzeichen von 001 SEZ bis 638 GTL. Die Ermittlungen der Polizei „laufen dezentral auf Revierebene“, so Polizeisprecherin Janoska. Eine zentrale Ermittlungsgruppe wie etwa das Team „Dynamo“, das organisierten Fahrraddieben nachspürt, gibt es bisher nicht.