Seit wenigen Tagen dürfen auch Hausärzte gegen das Coronavirus impfen. Den Impfstoff müssen sie in Apotheken ordern. Der Stuttgarter Apotheker Matthias Oechsner erklärt, was das für ihn heißt.

Klima und Nachhaltigkeit: Julia Bosch (jub)

Stuttgart - Matthias Oechsner ist FDP-Stadtrat in Stuttgart und führt zwei Apotheken in der Landeshauptstadt: die Bären-Apotheke in Stuttgart-Vaihingen und die Schubert-Apotheke in Botnang. Seit wenigen Tagen bestellt er nun für fünf Hausärzte aus zwei Stadtbezirken Vakzine gegen das Coronavirus im Großhandel. Im Interview berichtet er, wie viele Dosen die Ärzte bisher bekommen – und wie viel Mehraufwand die Verteilung dieser Impfdosen für ihn bedeutet.

 

Herr Oechsner, steht bei Ihnen das Telefon zurzeit nicht mehr still?

Nein, bei mir ist es eher ruhig, weil ich mit dem Endkunden der Corona-Impfdosen ja nichts zu tun habe. Ich vermute aber, dass bei den Hausärzten viel los ist.

Die Hausärzte müssen aber bei ihren jeweiligen Apothekern den Impfstoff bestellen. Wie läuft das genau ab?

Bei mir bestellen fünf Hausärzte, aus Vaihingen und aus Botnang, weil ich in beiden Stadtbezirken Apotheken habe. In den ersten zwei Wochen läuft es so, dass die Ärzte bis dienstags um 12 Uhr die Impfdosen bestellen müssen. Weil es zurzeit nur welche von Biontech gibt, können die Ärzte zwischen 18 und 48 Impfdosen bei mir ordern. Sie bekommen mindestens 18 Dosen – alles darüber hinaus geht nur dann, wenn Biontech mehr liefern kann.

Wie soll es nach diesen ersten zwei Wochen weitergehen?

Ab Woche drei könnten auch Vakzine von anderen Herstellern dazukommen, zum Beispiel von Astrazeneca oder Moderna. Dann können die Hausärzte auch diese Präparate bei uns bestellen. Wie das im Detail abläuft, wissen wir Apotheker aber noch nicht.

Ist bereits klar, wie viele Impfdosen Sie ab Woche drei an die Ärzte herausgeben könnten?

Nein, leider nicht. Und ich weiß auch nicht, wann ich das erfahre – wenn ich das wüsste, wäre ich glücklich (lacht).

Wie viel Mehraufwand bedeutet es für Sie, dass Sie nun Impfdosen an Hausärzte verteilen müssen?

Es ist etwas mehr Aufwand, weil bei den Vakzinen gegen das Coronavirus zum Beispiel die Kühlketten etwas anders sind als sonst üblich. Bisher ist es aber noch gut machbar. Schwierig ist aber die Planbarkeit – vor allem aufgrund der Unklarheit, wie es mit dem Impfstoff von Astrazeneca weitergeht.