Der Konzern erweitert seine Karten-App um den Dienst „Look Around“. Dieser arbeitet mit Augmented Reality. Dafür erfasst Apple in zahlreichen deutschen Städten Daten, unter anderem auch in Stuttgart.

Stuttgart -

 

Aufmerksame Passanten werden womöglich zuletzt auch in Stuttgart immer wieder Menschen mit Rucksäcken beobachtet haben, die mit Sensoren am Rucksack durch die Straßen laufen. Was wie eine Szene aus einem Science-Fiction-Film anmutet, ist in Wirklichkeit der Versuch des amerikanischen Tech-Konzerns Apple, genaue Straßendaten zu sammeln und zu kartografieren. So soll der hauseigenen Kartendienst mit dem Tool „Look Around“, dem Pendant zu „Google Street View“, erweitert werden. Apple möchte so Google mit seiner erfolgreichen Maps-Tool Konkurrenz zu machen.

Dafür scannt Apple schon seit Monaten deutsche Städte und Landkreise, zu Fuß und per Auto. In Berlin, Hamburg, Potsdam, aber auch in der Landeshauptstadt Baden-Württembergs und in benachbarten Landkreisen wie Ludwigsburg, Böblingen, Esslingen und dem Rems-Murr-Kreis laufen oder fahren Apple-Mitarbeiter auf und ab, um die Apple-App „Look Around“ zu modernisieren. Noch bis August soll dies der Fall sein. Im Video werden einige Details zu dem Vorhaben zusammengefasst.

Um ein möglichst wirklichkeitsgetreues Bild zu erhalten, scannt Apple mit Laserstrahlen, sogenannten LIDAR-Lichtsensoren, und iPads die Straßen. Dadurch entsteht ein dreidimensionales Bild, ähnlich wie bei „Google Street View“ und dem seit 2019 bestehenden „Google Live View“. Das neue Tool richtet sich vor allem an alle Verkehrsteilnehmer, die nicht unbedingt motorisiert, sondern zu Fuß unterwegs sind. Sie könnten mit der Erweiterung der Karten-App und dem darin enthaltenen Dienst „Look Around“ mit der Smartphone-Kamera während dem Laufen die Umgebung im Blick behalten. Innerhalb des Kamerabildes würden dann Richtungspfeile angezeigt werden. So würde aus der klassischen Echtzeit-Wegbeschreibung mit Straßennetzen eine, die über die Smartphone-Kamera funktioniert.

Apple versichert, dass menschliche Gesichter bei dem Straßen-Scan aktuell automatisch verpixelt werden. Das gilt auch für Autos. Wer nicht möchte, dass sein eigenes Haus erfasst wird, kann das über eine E-Mail an Apple kundtun. Ab wann dieser Dienst vollständig zur Verfügung steht, ist noch nicht bekannt.