Steve Wozniak gilt als einer der größten IT-Pioniere aller Zeiten. Der leidenschaftliche Tüftler gründete in den 1970er Jahren gemeinsam mit Steve Jobs den Milliardenkonzern Apple und entwarf die legendären PCs Apple I und Apple II. Am 11. August wird „Woz“ 65 Jahre alt.

Stuttgart - IT-Ikone, Super-Hacker, Programmiergott – Stephan „Steve“ Gary Wozniak hat viele Titel. An der Seite von Steve Jobs gründete der Tüftler einst den Milliardenkonzern Apple. Wozniak baute die ersten Apple-PCs, hatte die Ideen zur Apple-Soft- und Hardware. Am 11. August wird er 65 Jahre alt.

 

Bereits von klein auf begeisterte sich Wozniak für Technik: Sein Vater, ein Ingenieur beim amerikanischen Luftfahrt- und Rüstungskonzern Lockheed, brachte ihm schon früh die technischen Grundlagen bei. Bereits mit 13 Jahren gewann Wozniak einen Preis an seiner High School – für einen selbst entwickelten Taschenrechner.

Im Vatikan angerufen

Legendär ist ein Experiment, dass er einst mit Steve Jobs durchführte: Wozniak baute eine sogenannte Blue Box nach, mit der man in den 1970er Jahren Ferngespräche führen konnte. Um das Gerät zu testen, rief Jobs angeblich im Vatikan an und gab sich als US-Außenminister Henry Kissinger aus. Den Papst soll er aber nicht ans Telefon bekommen haben.

Bevor Wozniak in den 1970er Jahren schließlich bei Apple einstieg, arbeitete er für den IT-Konzern Hewlett-Packard. Der Job gefiel ihm, und es kostete Steve Jobs einige Mühe, Wozniak zu Apple zu holen. In dem kleinen, in einer Garage gegründeten Start-Up-Unternehmen war „Woz“ hauptsächlich für die Entwicklung von neuen Geräten wie dem Apple I und Apple II zuständig. Jobs dagegen kümmerte sich um die geschäftliche Seite des Unternehmens.

Jobs soll ihn betrogen haben

Obwohl sich das Duo zunächst gut verstand, kam es immer wieder zu Unstimmigkeiten. So entwickelte Wozniak auf Bitten von Steven Jobs hin für den Spielehersteller Atari eines der ersten Computerspiele überhaupt: „Breakout“. Bei der Bezahlung aber soll Jobs seinen Freund übers Ohr gehauen haben. Angeblich zahlte Atari für den Auftrag 5000 Dollar, Wozniak gegenüber soll Jobs aber behauptet haben, die Summe belaufe sich nur auf 700 Dollar, weshalb Wozniaks Anteil 350 Dollar betrage.

Während Apple immer stärker wuchs, lebten sich die einstigen Freunde zunehmend auseinander. Wozniak blieb im Herzen ein Nerd und Bastler, Steve Jobs dagegen entwickelte sich zu einem zuweilen recht ruppigen Firmeninhaber. Nach einem Flugzeugabsturz im Februar 1981 nahm sich Woz eine Auszeit von Apple und organisierte zwei Festivals mit Musik und Technologie. 1983 kehrte er noch einmal zurück - nur um sich 1985 endgültig von Apple zu verabschieden.

Trotzdem ist er auch heute noch bei Apple angestellt, widmet sich aber vor allem der Lehre – an der University of Sydney ist er außerordentlicher Professor. Auch im Fernsehen absolvierte er einige Gastauftritte, zum Beispiel in der Serie „The Big Bang Theory“. Wen er verkörperte? Natürlich sich selbst.