Sinkende Einnahmen über das iPhone-Geschäft lassen Apple an neue Einnahmequellen denken: Der Tech-Konzern will mit Goldman Sachs eine Kreditkarte in Umlauf bringen.

San Francisco - Der Silicon-Valley-Titan Apple und der Wall-Street-Riese Goldman Sachs wollen gemeinsam eine Kreditkarte anbieten. Die Karte stellt einen großen Schritt in Apples Bestreben dar, mehr Einnahmen aus Dienstleistungen zu generieren, da die iPhone-Verkäufe nachlassen. In Verbindung mit Apple Pay würde die Karte Anreize für Kunden bieten, die damit für Streaming-Musik, Apps und andere Einkäufe auf Apple-Plattformen bezahlen.

 

Im vergangenen Jahr haben nur 13 Prozent der iPhone-Nutzer Apple Pay aktiviert, schätzt der Marktforscher Loup Ventures. Das liegt zum Teil daran, dass Apple Pay der Konkurrenz von Samsung Pay, Googles Android Pay und noch mehr Wettbewerbern in China ausgesetzt ist. Apple strebt an, sein Dienstleistungsgeschäft in den nächsten zwei Jahren von rund 24 Milliarden Dollar im Jahr 2016 auf 50 Milliarden Dollar zu verdoppeln.

Schritt ins Privatkundengeschäft

Für Goldman Sachs ist die Karte der neueste Schritt ins Privatkundengeschäft, um die seit der Finanzkrise 2008 gesunkenen Erträge aus dem Wertpapierhandel auszugleichen. Die Investmentbank hat sich zum Ziel gesetzt, fünf Milliarden Dollar mit neuen Geschäftsmodellen zu generieren. Apple könnte von dem Plan durchaus profitieren, „aber es könnte ein viel größerer Deal für Goldman Sachs sein“, schreibt Motley Fool, ein Portal mit Analysen zu Investments. Apple und Goldman Sachs diskutieren jetzt die Details für den Start Anfang nächsten Jahres, so das „Wall Street Journal“.

Apple und Goldman Sachs könnten damit in die Fußstapfen anderer Technologieunternehmen treten. Amazon hat zum Beispiel mit der Chase Bank eine Visa-Karte eingeführt, die Kunden von Amazon Prime und einer Supermarktkette mit Punkten für ihre Einkäufe belohnt. Doch die Kosten für Amazon Prime sind gestiegen. Allerdings gelingt nicht jede Lancierung von Kreditkarten. JP Morgan Chase meldete kürzlich einen Verlust von 200 Millionen Dollar mit seiner Sapphire-Reserve-Kreditkarte, die für Kunden mit höherem Einkommen entwickelt wurde.

Der Markt für Kreditkarten sei einfach sehr umkämpft, meint Matt Schulz, leitender Analyst bei CreditCards.com. „Ich bin gespannt, wie diese beiden Marken maximale Aufmerksamkeit für ihr Produkt erzeugen werden.“