Arbeit und Ungleichheit Weniger arbeiten muss man sich leisten können

Bergmann im Ruhrrevier. Ein Mann, der echte Maloche noch kannte und lebte. Foto: dpa/Oliver Berg

Weshalb der Trend zum weniger Arbeiten auch Ausdruck der Ungleichheit in Deutschland ist. Private Fragen der Lebensgestaltung gewinnen gesellschaftliche Bedeutung. Hier finden Sie einige verstreute Gedanken zur Bedeutung der Arbeit.

Richtig zu leben ist schwer. Sonst gäbe es keine zahlreiche Ratgeberliteratur, die sich diesem Thema widmet. Wobei das Elend schon mit der Frage beginnt, worin es eigentlich besteht, das richtige Leben. Festzuhalten bleibt, dass es eines gewissen Wohlstands bedarf, um die Suche nach dem Sinn dieses Daseins – um das geht es ja – aufnehmen zu können. In der Sklavenhaltergesellschaft des antiken Roms fand allein die Oberschicht ausreichend Zeit für das, was sie als „Otium“ (Muße) bezeichnete. Der Stoiker und Staatsmann Seneca, ein schwerreicher Mann im Umkreis des Kaisers Nero, konstatierte melancholisch: „Nur einen kleinen Teil des Lebens leben wir. Die ganze übrige Dauer ist es ja nicht Leben, sondern bloß Zeit.“ (Seneca, De brevitate vitae).

 

Weitere Themen

Weitere Artikel zu Kolumne Arbeit