Autofahrer müssen sich über einen längeren Zeitraum auf Einschränkungen auf der Straße am Neckar zwischen Marbach und Ludwigsburg gefasst machen.
Im ersten Moment klingt alles nach einem handelsüblichen Eingriff. In dem Fußweg zwischen den Marbacher Stadtteilen Eichgraben und Hörnle möchte die Kommune einen Druckminderschacht verlegen. Dabei handelt es sich um eine Vorrichtung, die die Wucht regelt, mit der das Wasser zu den Haushalten fließt. So weit, so unspektakulär. Zu einer veritablen Herausforderung wird die Angelegenheit allerdings dadurch, dass sich der bisherige Schacht in der Landesstraße 1100 am Neckar zwischen Marbach und Ludwigsburg befindet. Tausende Autos sind hier täglich unterwegs.
Man kann sich also ausmalen, zu welchem logistischen Kraftakt die Verlagerung in Richtung Eichgraben-Siedlung wird, will man den Verkehr nicht lahmlegen und ein heilloses Chaos anrichten. „Es ist sehr aufwendig, diese Baustelle abzuwickeln“, konstatierte der Marbacher Bauamtsleiter Dieter Wanner unlängst im Gemeinderat. Zumal die Arbeiten „eine ganze Weile dauern werden“, wie der Ordnungsamtsleiter Andreas Seiberling ergänzte. Das kann man wohl sagen.
Markus Graff, der im Rathaus für den Tiefbau zuständig ist, erklärt, dass die Bautrupps voraussichtlich zwei Monate mit dem Vorhaben beschäftigt sein werden. Immerhin wird ein Gros der Arbeiten in den Ferien über die Bühne gehen. „Bauanfang für die Verlegung des Druckminderschachts soll Anfang August“ sein, verkündet Graff.
„Die Arbeiten auf der L 1100 sollen in mehreren Abschnitten durchgeführt werden“, ergänzt Andreas Fritz, Pressesprecher des Landratsamts in Ludwigsburg. „Hierbei kommt es voraussichtlich zu Einengungen und Teilsperrungen der Fahrbahn, die durch eine Ampelanlage geregelt werden“, sagt Fritz. Immerhin eine Vollsperrung sei Stand jetzt aber nicht notwendig. Der Kreishaussprecher weist allerdings auch darauf hin, dass noch keine „konkretisierten Unterlagen vorliegen“. Sobald das der Fall sei, „werden wir die notwendigen Regelungen gemeinsam mit der Stadt Marbach besprechen“.
Man kann davon ausgehen, dass von der Kommune noch die eine oder andere Anregung im Kreishaus eingehen wird. Ordnungsamtsleiter Andreas Seiberling hob schon im Gemeinderat hervor, dass er eine einspurige Lösung, wie offenbar aktuell zeitweise geplant, für mindestens fragwürdig hält. Es müsse jedem klar sein, dass eine solche Regelung zu den Stoßzeiten ein ziemliches Verkehrschaos heraufbeschwören würde. „Es besteht also noch einiges an Klärungsbedarf. Es geht wirklich um die Auslotung der letzten Grenzen, um so viel wie möglich Verkehr dort unten durchzubringen“, meinte Seiberling. Denn andernfalls würden sich größere Autokolonnen direkt durch die oberhalb gelegene Stadt wälzen.
Bürgermeister Jan Trost betonte, dass auch der ÖPNV von dem Projekt betroffen sein werde. Es werde eine Herausforderung, den Busverkehr am Eichgraben vernünftig abzuwickeln.