4000 befristet beschäftigte Lehrer in Baden-Württemberg werden während der Sommerferien arbeitslos. Zum Teil sind sie selbst schuld, meint Kultusministerin Schopper.

Seit Jahren streitet der Landtag über die Entlassung von befristet beschäftigten Lehrern in den Sommerferien. Die Parteifarbe der Kultusminister hat dreimal seit 2011 gewechselt. Weder Andreas Stoch (SPD) noch Susanne Eisenmann (CDU) noch Theresa Schopper (Grüne) änderten etwas.

 

Schopper hatte von diesen Sommerferien an Bezahlung in Aussicht gestellt, musste aber einen Rückzieher machen. Der Posten (etwa 15 Millionen Euro) wurde nicht in den Etat aufgenommen. „Du kannst dich auf die Kultusministerin nicht verlassen“, wetterte Stefan Fulst-Blei (SPD) in der Plenarsitzung des Landtags, „ihre Glaubwürdigkeit ist nachhaltig beschädigt.“ Sein Antrag, die betroffenen Lehrer während der Sommerferien zu bezahlen, fand keine Mehrheit.

FDP spricht von gebrochenen Wahlversprechen

„Sie haben Ihre Wahlversprechen gebrochen. Lehrer sind keine Saisonkräfte, sondern hochqualifizierte Fachkräfte“, warf Alena Trauschel (FDP) der Regierung vor. Ihr fehle jegliches Verständnis dafür, dass 4000 Lehrer saisonal entlassen würden, aber gleichzeitig mehr als 3300 Stellen unbesetzt seien. „Sie liefern respektlosen Mist ab“, schimpfte die Liberale. Hans-Peter Hörner (AfD) sagte: „Wir können unsere Kinder nicht weiter einer so schändlichen Bildungspolitik aussetzen.“

Schopper wünscht sich mehr Flexibilität der Lehrer

Schopper hielt dagegen. 97 Prozent der Lehrer im Land seien fest angestellt. Von den 4000 Betroffenen hätten mehr als 1000 ein Angebot für eine Festanstellung ausgeschlagen, weil sie nicht an den vorgeschlagenen Einsatzort gehen wollten. „Eine gewisse Flexibilität wäre mir auch lieber“, sagte Schopper. Es sei aber „eine Chimäre, dass alle Probleme gelöst wären, wenn wir über die Sommerferien bezahlen“. Am größten ist die Not an Grundschulen und Sonderschulen.