Der Fachkräftemangel in der Südwest-Wirtschaft wird wohl noch gravierender ausfallen, als bisher gedacht. Wirtschaftsstarke Regionen wie Stuttgart und Karlsruhe wird es in wenigen Jahren besonders hart treffen.

Stuttgart - Der Fachkräftemangel in der Südwest-Wirtschaft wird wohl noch gravierender. Bis zum Jahr 2030 werden nach einer Prognose im Schnitt 257 000 Fachleute pro Jahr fehlen, wie der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) am Mittwoch in Stuttgart mitteilte. Im vergangenen Jahr war noch von 240 000 die Rede. „Viele Unternehmen suchen schon heute händeringend nach qualifizierten Mitarbeitern“, sagte Marjoke Breuning, IHK-Chefin der Region Stuttgart. Der Mangel wäre noch größer, wenn die Betriebe nicht ständig effizienter würden.

 

Negative Folgen für den Standort

Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) warnte vor negativen Folgen für den Standort. Es sei auch der Wohlstand in Gefahr. Die CDU-Politikerin sprach sich erneut für eine verstärkte Ausbildung aus sowie für eine längere Lebensarbeitszeit und eine bessere Qualifizierung An- und Ungelernter. „Außerdem bereiten wir durch Aus- und Weiterbildung auf Zukunftsthemen vor, zum Beispiel die Digitalisierung. Auch das hilft, den Fachkräftebedarf zu sichern.“

Aktuell fällt der Fachkräftemangel mit 57 000 Menschen den Angaben zufolge noch relativ gering aus. Der erwartete Anstieg wird unter anderem mit der alternden Gesellschaft begründet. Besonders im Bereich der Meister, Techniker, Betriebswirte und Fachkaufleute werde künftig großer Bedarf herrschen. Die größten Engpässe wird es den Angaben zufolge im Jahr 2030 in den wirtschaftsstarken Regionen Stuttgart und Karlsruhe sowie im Nordschwarzwald geben.