Der Arbeitsmarkt im Südwesten bleibt stabil. Auch im april suchten weniger Menschen eine Arbeitsstelle. Die Arbeitslosenquote im April sank im Vergleich zum Vorjahr auf 3,6 Prozent.

Stuttgart - Aufgrund der guten Wirtschaftslage und staatlicher Hilfen sind viele Langzeitarbeitslose im Südwesten wieder in Lohn und Brot gekommen. Wie die Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch in Stuttgart mitteilte, sank die Zahl der Menschen, die seit mindestens einem Jahr auf Jobsuche sind, im Vergleich zum Vorjahresmonat um rund 7400 auf 63 600. In Prozent war das ein Minus von 10,4 Prozent.

 

Der Regionalchef der Arbeitsagentur, Christian Rauch, zeigte sich erfreut, dass der „feste Kern“ der Langzeitarbeitslosen sich etwas aufgelöst habe. Damit meinte er Menschen, die seit sehr langer Zeit auf Jobsuche sind und eigentlich sehr schwer zu vermitteln sind, zum Beispiel wegen Alkoholproblemen. Immer mehr Menschen aus diesem „harten Kern“ bekommen den Angaben zufolge inzwischen doch einen Job. Dieser positive Trend scheine anzuhalten, sagte Rauch.

Fast 100 000 offene Stellen

Auch die Gesamtsituation am Südwest-Arbeitsmarkt verbesserte sich etwas. Im April sank die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,2 Prozentpunkte auf 3,6 Prozent. Zum Vergleich: Der Bundesschnitt liegt bei 5,8 Prozent.

Noch rund 215 700 Menschen waren im April den Angaben zufolge im Südwesten arbeitslos gemeldet und damit knapp 12 500 weniger als im Vorjahresmonat. Das entspricht einem Minus von 5,5 Prozent. „Nach wie vor ist der Arbeitsmarkt in Baden-Württemberg sehr stabil“, sagte Behördenchef Rauch. Negativ-Spitzenreiter in der Baden-Württemberg-Statistik war der Stadtkreis Pforzheim mit einer Arbeitslosenquote von 6,5 Prozent. Am besten sah es hingegen im Landkreis Biberach aus mit einer Quote von nur 2,4 Prozent.

Arbeitsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) verwies darauf, dass es im Land noch immer sehr viele offene Stellen gibt - und zwar fast 100 000. „Es ist erforderlich, dass arbeitslose Fachkräfte auch überregionale Mobilitätsbereitschaft aufbringen“, forderte Hoffmeister-Kraut.

Auch die Arbeitgeber äußerten sich positiv. „Von der hohen Einstellungsbereitschaft der Unternehmen profitieren alle am Arbeitsmarkt“, sagte Baden-Württembergs Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger.