Die Menschen in Deutschland haben im zweiten Quartal zusammengenommen so viel gearbeitet wie nie zuvor. Allerdings: Es gibt auch Anzeichen einer negativen Entwicklung.

Trotz wirtschaftlicher Flaute ist in Deutschland im zweiten Quartal 2024 mehr gearbeitet worden als je zuvor. Das Arbeitsvolumen sei auf 14,7 Milliarden Stunden gestiegen und liege damit erstmals über dem Stand vor der Corona-Krise, teilte das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg mit. „In Deutschland wurde noch nie so viel gearbeitet - mitten im Wirtschaftsabschwung“, sagte IAB-Arbeitsmarktforscher Enzo Weber. 

 

Im zweiten Quartal 2019 waren 14,6 Milliarden Arbeitsstunden angefallen. „Ein weiterer Anstieg ist aber kein Selbstläufer“, betonte Weber. „Der Beschäftigungszuwachs flacht deutlich ab, die Teilzeitquote klettert auf fast 40 Prozent und es werden so wenige Überstunden wie noch nie geleistet.“

Arbeitszeit pro Person stieg um 0,4 Prozent

Die Zahl der Erwerbstätigen stieg im zweiten Quartal 2024 gegenüber dem Vorjahresquartal um 0,4 Prozent auf 46,1 Millionen Menschen. Die Arbeitszeit pro Person stieg um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal und lag im Schnitt bei 318,2 Stunden. Die Teilzeitquote stieg gegenüber dem Vorjahr um 0,5 Punkte auf 39,8 Prozent. 

Die Zahl der Teilzeitbeschäftigten erhöhte sich um 1,6 Prozent, die der Vollzeitbeschäftigten sank um 0,3 Prozent. Als Grund nannte Weber einen Beschäftigungszuwachs in Branchen mit einem hohen Teilzeitanteil wie dem Gesundheits- und Sozialwesen sowie Erziehung und Unterricht.

Gleichzeitig ging auch die Zahl der Überstunden um 0,3 Stunden zurück. Im Durchschnitt leisteten Arbeitnehmende im zweiten Quartal 2024 2,9 bezahlte und 4,1 unbezahlte Überstunden.