Kaufmännische Berufe sind aufgrund ihrer Vielseitigkeit und ihrer Zukunftsaussichten sehr beliebt. Auch der Beruf des Industriekaufmanns ist bei angehenden Auszubildenden gefragt, da er auch zu den besser bezahlten Ausbildungsberufen zählt. Doch welchen Abschluss brauchen Schulabgänger und wie sieht der Berufsalltag eines Industriekaufmanns aus?

Stuttgart – Industriekaufleute finden Arbeit in der Wirtschaft. Sie steuern betriebliche Prozesse unter Berücksichtigung betriebswirtschaftlicher Aspekte. In allen Unternehmen gelten sie als wichtige Schnittstellen, da sie sowohl mit Kunden als auch Zulieferern, der Geschäftsleitung und Mitarbeitern kommunizieren. Der Beruf ist schon immer sehr beliebt und auch die Zukunftsaussichten sind rosig, weshalb zahlreiche junge Menschen an einer Ausbildung interessiert sind.

 

Was arbeitet ein Industriekaufmann?

Industriekaufleute beschäftigen sich mit kaufmännischen und betriebswirtschaftlichen Aufgabenbereichen. Industriekaufmänner und -frauen kaufen Waren ein und verwalten die Bestände, sie ermitteln Kosten für Projekte und Aufgaben und überwachen Produktionsprozesse. Sie wickeln die Buchhaltung ab, planen und kontrollieren Kosten und überwachen Zahlungen. Außerdem sind sie im Marketing und Absatz tätig und kümmern sich um Aufträge, führen Verhandlungen und erstellen Rechnungen. Da Industriekaufleute auch häufig Kontakt mit Kunden haben, erlernen bereits Auszubildende den richtigen Umgang mit Kunden und Dienstleistern.

Wo arbeiten Industriekaufleute?

Als Industriekaufmann beziehungsweise Industriekauffrau findet man in nahezu allen Wirtschaftsbereichen. Mögliche Branchen sind die Elektro- oder Fahrzeugbranche, die Textilindustrie, der Handel oder auch die Chemie-, Holz- oder Transportbranche.

Industriekaufmann: Wie viel verdient man?

Die mögliche Vergütung im Beruf des Industriekaufmanns richtet sich nach der Branche, in welcher man beschäftigt ist, und nach dem Bundesland, in dem man arbeitet. Arbeitet man beispielsweise als Industriekaufmann im Einzelhandel, so kann man mit einem Einstiegsgehalt zwischen 1900 und 3100 Euro rechnen. In der Chemieindustrie hingegen kann man mit einem Einstiegsgehalt zwischen 3100 und 3200 Euro rechnen. In der Textilindustrie werden im Durchschnitt 2400 bis 2700 Euro gezahlt.

Ausbildung zum Industriekaufmann

Die Ausbildung zum Industriekaufmann verläuft dual, was bedeutet, dass sich Auszubildende im Wechsel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule befinden. In der Regel dauert die Ausbildung drei Jahre. Neben allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch oder Wirtschafts- und Sozialkunde werden in der Berufsschule auch berufsspezifische Fächer unterrichtet. Hier lernen Auszubildende beispielsweise Wertschöpfungsprozesse zu analysieren oder auch marktorientierte Geschäftsprozesse des Unternehmens zu erfassen.

Im Ausbildungsbetrieb durchlaufen Azubis regulär verschiedene Abteilungen wie Marketing, Materialwirtschaft, Finanzen und Personalwesen. So erhalten sie Einblicke und Praxiserfahrung für Werbekampagnen, im Zahlungsverkehr, für Bewerbungsprozesse und Personalbetreuung.

Voraussetzungen für die Ausbildung zum Industriekaufmann

Um eine Ausbildung zum Industriekaufmann anzutreten, sollte man im Idealfall die mittlere Reife vorweisen können. Einige Ausbilder wünschen sich auch das Abitur oder Fachabitur als Bildungsabschluss. Gern gesehen sind gute Noten in den Schulfächern Mathe, Deutsch und Englisch. Die Grundlagen aus diesen Fächern helfen bei der täglichen Arbeit im Beruf.

Für Arbeitsbereiche wie das Finanz- und Rechtswesen oder auch die Materialwirtschaft sind gute Mathekenntnisse von Vorteil. In anderen Bereichen wie der Kommunikation mit Mitarbeitern, Geschäftspartnern und Dienstleistern wird Wert auf eine gute Ausdrucksweise und korrekte Rechtschreibung gelegt. Gute Englischkenntnisse sind bei internationalen Beziehungen von Vorteil.

Persönliche Qualifikationen, die Bewerber für einen Ausbildungsplatz als Industriekaufmann oder Industriekauffrau qualifizieren sind problemlösendes Denken, eine gute Kommunikationsfähigkeit, Kooperationsvermögen, sowie Verhandlungssicherheit.

Wie viel verdient man in der Ausbildung zum Industriekaufmann?

Die Unterschiede von Betrieb zu Betrieb und Bundesland zu Bundesland sind recht groß. So kann ein Auszubildender im ersten Jahr zwischen 700 und bis zu 1050 Euro im Monat verdienen. Das Ausbildungsgehalt steigt jährlich an. Im zweiten Ausbildungsjahr können Azubis dann schon zwischen 770 und 1100 Euro verdienen. Im dritten und letzten Jahr steigt das Gehalt auf 860 bis 1200 Euro an.

Weiterbildungsmöglichkeiten als Industriekaufmann

Möchte man sich als Industriekaufmann weiterbilden, so gibt es die Möglichkeit dies mittels einer Aufstiegsfortbildung oder eines Studiums zu tun. In Form einer Aufstiegsfortbildung kann man Weiterbildungen zum Fachwirt in der Industrie oder auch zum Betriebswirt im Bereich allgemeine Betriebswirtschaft, Marketing oder Rechnungswesen durchlaufen. Mögliche Studiengänge für eine Weiterbildung sind Wirtschaftswissenschaften, Betriebswirtschaftslehre, Industriebetriebswirtschaft oder auch Business Administration.


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