Was arbeitet eigentlich ein KFZ-Mechatroniker, wie erlernt man diesen Beruf und welche Ausbildungsinhalte erwarten Auszubildende? Wie viel kann man als KFZ-Mechatroniker verdienen und wie sieht der tägliche Arbeitsalltag aus? Alles zum Beruf des KFZ-Mechatronikers gibt es hier.

Stuttgart – Ob als Retter in der Not für viele Privatkunden einer Kraftfahrzeugwerkstatt oder in den großen Fertigungshallen der Industrie – KFZ-Mechatroniker sind die Experten rund ums Auto. Ob Motor, Karosserie, Bordcomputer oder Reifen, KFZ-Mechatroniker wissen alles über Autos, Mechanik, Elektrik und Elektronik. Läuft etwas beim Fahrzeug nicht ganz rund, finden die Experten den Fehler und beheben ihn. Doch was genau arbeitet eigentlich ein Mechatroniker, wie erlernt man diesen Beruf und wie viel verdient man?

 

Was machen KFZ-Mechatroniker?

KFZ-Mechatroniker sind versiert im Umgang mit Fahrzeugen und können deren elektrische, mechanische und elektronische Systeme analysieren. Fehler und Störungen können sie feststellen und beheben, hierbei bedienen sie sich der Unterstützung von computergestützten Mess- und Prüfsystemen. Nach Wartung oder Reparatur prüfen sie die Verkehrstüchtigkeit der Fahrzeuge und deren Konformität mit den straßenverkehrsrechtlichen Vorschriften.

KFZ-Mechatroniker sind Experten für Getriebe, Karosserien, Bordcomputer, Anti-Blockier-Systeme und Fahrstabilitäts-Programme. Auch der Kundenkontakt spielt in diesem Beruf eine große Rolle. So muss man den Kunden die Vorgehensweise und technisch komplizierte Vorgänge erklären können, sowie in fachlichen Fragen beraten.

Während der Ausbildung spezialisieren sich KFZ-Mechatroniker auf einen von fünf Schwerpunkten. Hierbei können Azubis wählen zwischen: Nutzfahrzeugtechnik, Personenkraftwagentechnik, Motorradtechnik, Karosserietechnik und System- und Hochvolttechnik. Bei einer Spezialisierung auf Karosserietechnik beschäftigt man sich mit allem rund um Karosserien, wie Unfallschäden, Lackschäden und Schließsysteme. Spezialisiert man sich auf Nutzfahrzeugtechnik ist man Experte für Spezialfahrzeuge, Busse, LKW oder Baufahrzeuge. Spezialisten im Bereich System- und Hochvolttechnik kennen sich mit der Technik von Elektro- und Hybridfahrzeugen aus.

KFZ-Mechatroniker arbeiten meist in Werkstätten oder großen Fertigungshallen der Industrie.

Wie viel verdient ein KFZ-Mechatroniker?

Das Einstiegsgehalt für einen Berufsanfänger als KFZ-Mechatroniker liegt meist zwischen 2000 und 2500 Euro. Einen grundlegenden Unterschied macht die Bezahlung nach Tarifvertrag aus. Doch weniger als die Hälfte aller KFZ-Mechatroniker werden nach Tarif bezahlt. Ohne Tarifvertrag ergibt sich ein durchschnittliches Gehalt von circa 2700 Euro im Monat. Mit Tarifvertrag liegt der Durchschnitt bei 3200 Euro pro Monat. Maßgeblich bestimmt wird das Gehalt des KFZ-Mechatronikers von folgenden drei Faktoren:

  • Welcher Tarifvertrag gilt für den Betrieb oder gilt überhaupt ein Tarifvertrag?
  • In welchem Bundesland und welcher Region arbeitet man?
  • Wie lange man schon in dem Betrieb arbeitet

Bildet man sich weiter und wird KFZ-Mechatroniker Meister kann man sein Gehalt nochmals anheben. Im Durchschnitt erhält ein KFZ-Meister rund 40300 Euro im Jahr.

Die KFZ-Mechatroniker Ausbildung

Die Ausbildung zum KFZ-Mechatroniker dauert dreieinhalb Jahre und ist dual, was bedeutet die Auszubildenden befinden sich im Wechsel im Betrieb und in der Berufsschule. Während in der Schule das theoretische Grundwissen vermittelt wird, erlernen Azubis im Betrieb die Berufspraxis. Neben den berufsspezifischen Lernfächern werden in der Schule auch die allgemeinbildenden Fächer Deutsch und Sport unterrichtet.

Azubis erwarten verschiedenste Ausbildungsinhalte, die sie befähigen später als KFZ-Mechatroniker zu arbeiten. Sie werden zu Experten elektronischer Systeme ausgebildet und kennen sich bestens im Bereich Elektrik und Elektronik aus. Auch der Kundekontakt ist ein wichtiger Bestandteil des Berufs und deshalb auch der Ausbildung.

Auszubildende lernen den richtigen Umgang mit den Kunden, wie man Aufträge annimmt und Kunden berät. Man lernt, wie man Fahrzeuge komplett auseinander und wieder zusammenbauen kann, wie man Baugruppen, Systeme und Bauteile instand setzt, wie man Fahrzeuge mit modernster Technik ausrüstet oder umrüstet, wie mit Diagnosegeräten Fehler erkannt werden und wie man diese behebt.

KFZ-Mechatroniker: Voraussetzungen für die Ausbildung

Doch welche Voraussetzungen sollte man als Anwärter für eine Ausbildung zum KFZ-Mechatroniker erfüllen? Für die Chance auf einen Ausbildungsplatz als KFZ-Mechatroniker gibt es keine festen Zulassungsbeschränkungen. In den meisten Fällen bevorzugen Ausbildungsbetriebe aber Bewerber mit einem mittleren Schulabschluss. Doch auch Anwärter mit einem sehr guten Hauptschulabschluss haben Chancen auf einen Ausbildungsplatz. Gern gesehen sind darüber hinaus gute Noten in den Fächern Physik und Mathematik. Anwärter für eine Ausbildung zum KFZ-Mechatroniker sollten ein handwerkliches und technisches Geschick mitbringen und Sorgfältigkeit wie Genauigkeit schätzen.

Was verdient ein KFZ-Mechatroniker in der Ausbildung?

Die Ausbildungsvergütung richtet sich nach dem Ausbildungsbetrieb. Es macht einen Unterschied, ob es sich beim Ausbildungsbetrieb um Kraftfahrzeuggewerbe oder Metall- und Elektroindustrie handelt. Meist verdient man bei zweiterem etwas mehr Geld. Absolviert man seine Ausbildung in der Metall- und Elektroindustrie so kann man im ersten Lehrjahr mit bis zu 1.047 Euro Vergütung rechnen. Im zweiten Lehrjahr erhalten Auszubildende durchschnittlich bis zu 1100 Euro. Im dritten Lehrjahr beträgt die Vergütung bis zu knapp 1200 Euro und im letzten halben Jahr sogar bis zu 1270 Euro.

Entscheidet man sich für einen Betrieb im Kraftfahrzeuggewerbe bekommt ein Auszubildender im ersten Lehrjahr zwischen 700 und 980 Euro. Im zweiten Jahr erhöht sich das Gehalt auf 745 bis 1040 Euro. Im dritten Lehrjahr kann man im Durschnitt mit bis zu 1145 Euro rechnen. Im letzten halben Jahr der Ausbildung liegt der durchschnittliche Verdienst bei circa 860 bis 1200 Euro.