Der vergoldete Sarkophag des ägyptischen Pharaos Tutanchamun wird erstmals seit seiner Entdeckung im Jahr 1922 restauriert. Das unermesslich wertvolle Kunstwerk soll ab 2020 im neuen Großen Ägyptischen Museum ausgestellt werden.

Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

Kairo - Der berühmte Sarkophag des ägyptischen Pharaos Tutanchamun wird erstmals restauriert. Es werde mindestens acht Monate dauern, bis der goldüberzogene äußere Holzsarg wieder aufgearbeitet sei, sagte Altertumsminister Chaled al-Anani. Die Konservierung lasse sehr zu wünschen übrig, weil der Sarg seit der Entdeckung durch den britischen Archäologen Howard Carter 1922 noch nie restauriert worden sei.

 

Restauriert werden sollen unter anderem Schichten von Gold, die vom Sarg gefallen sind. Der äußere Sarg weist mehrere Schäden auf, darunter Risse in der Oberfläche.

Der Sarkophag war erst im Juli aus dem Grab im Tal der Könige geholt worden. Er soll als Teil der Königssammlung im Großen Ägyptischen Museum ausgestellt werden, dessen Eröffnung nahe den Pyramiden von Giseh für das kommende Jahr geplant ist.

Sarkophag weist Schäden auf

Howard Carter öffnete den Sarkophag 1925 und entfernte unter anderem die goldene Totenmaske von der Mumie Tutanchamuns. Die unterirdische Anlage im Tal der Könige mit all ihren Schätzen war verschüttet und daher von Grabräubern verschont geblieben – unter anderem fand sich darin die weltberühmte goldene Totenmaske des Pharao.

Symbol für den Glanz des ägyptischen Altertums

Tutanchamun regierte Ende des 14. Jahrhunderts vor Christus. Nach knapp zehnjähriger Regierungszeit starb der Kindkönig mit etwa 19 Jahren. Unter seiner Herrschaft wurde die Rückkehr zu den alten Göttern eingeleitet, von denen sich sein Vater Echnaton abgewandt hatte.

Historisch ist seine Regierungszeit eher unbedeutend. Vielen gilt er dennoch als Symbol für den Glanz des ägyptischen Altertums, weil Carter sein mit zahlreichen Schätzen ausgestattetes Grab bei Luxor weitgehend unversehrt entdeckt hatte.