Schauspieler Richy Müller engagiert sich für das Projekt Arche Intensivkinder, wo 14 Kinder dauerbeatmet werden. Er nutze jede Gelegenheit, um diese Kinder und ihre Problematik bekannt zu machen, sagt der Tatort-Kommissar im StZ-Interview.

Mehr als 22 Millionen TV-Zuschauer sahen den Werkzeugmacher Hans-Jürgen Müller 1978 in dem Fernsehstück „Die große Flatter“. Mit dieser Rolle als Jugendlicher Richy gelang ihm der Durchbruch als Schauspieler, daher auch sein Künstlername. Seit einigen Monaten engagiert sich der Stuttgarter Tatort-Kommissar für die Arche-Intensivpflege. „Ich finde die Idee einfach grandios, dass Menschen, die ihr kleines Leben in einer Klinik fristen müssten, hier ein richtiges Zuhause finden“, sagt er. Außerdem bekennt er sich im Gespräch zu seiner Leidenschaft für Autorennen.
Herr Müller, Sie tun viel für das Projekt Arche Intensivkinder, haben die Kinder in Atemnot Sie so sehr beeindruckt?

Kusterdingen -

 
Es war für mich die Frage, engagiere mich überhaupt, mach’ ich so etwas? Anfragen bekommt man ja genügend. Aber bei diesen Kindern habe ich vom ersten Moment, als ich mich hier umgesehen habe, ein extremes Mitgefühl empfunden. Ich finde die Idee einfach grandios, dass Menschen, die ihr kleines Leben in einer Klinik fristen müssten, hier in Mähringen bei der Arche ein richtiges Zuhause finden .
Der vierjährige Robin kann nur seine Finger bewegen, dennoch ist er offen und freundlich. Hat er Sie auch nach Ihrem Auto gefragt?
Ja, das hat er. Es ist ja oft so, dass man zunächst äußerlich bewertet. Wenn man Robin in seinem Rollstuhl sitzen sieht, läuft man Gefahr, über ihn hinweg zu sehen. Aber der äußere Schein ist eben ganz anders, als das, was in den Menschen vorgeht. Insofern ist das für mich Ehrensache, hier etwas zu tun. Ich gebe mein Möglichstes. Und ich nutze jede Gelegenheit, um diese Kinder und ihre Problematik bekannt zu machen.
Die Kinder, mit denen Sie hier in Mähringen einen Nachmittag verbringen, kennen den Schauspieler und Stuttgarter Tatort-Kommissar wohl kaum?
Klar, stimmt, das ist ja auch nicht Sinn der Sache. Wenn ich jetzt ein Milliardär wäre, der im Geheimen spendet, oder ob ich eben ein bekannter Schauspieler bin, der Spenden auftreibt, das ist letztlich egal. Mein Bekanntheitsgrad ist die Grundlage dafür, dass ich in Aktion treten kann. Für die Außenwelt ist mein Beruf entscheidend, für die Kinder ist er völlig unwichtig.