Landschaftszerstörer, Ressourcenverschwender, Flächenfresser – und trotzdem ist das Einfamilienhaus der Liebling der Deutschen. Eine Jury hat nun im Auftrag des Callwey Verlags die fünfzig „besten Einfamilienhäuser“ des Jahres gekürt.

Kultur: Ulla Hanselmann (uh)

Stuttgart - Landschaftszerstörer, Ressourcenverschwender, Flächenfresser: Das Einfamilienhaus hat immer mehr ein Imageproblem, zur drängenden Frage der Wohnungsnot scheint es wenig beizutragen. Und doch ist es nach wie vor der beliebteste Gebäudetypus. Von 19 Millionen Wohngebäuden in Deutschland sind 12,5 Millionen Einfamilienhäuser. Der Callwey Verlag hat unter 180 Bewerbern die fünfzig besten im deutschsprachigen Raum mit Hilfe einer Jury gekürt. Jan Weiler und Katharina Matzig stellen sie in dem Band „Häuser des Jahres – die 50 besten Einfamilienhäuser 2019“ vor (Callwey, 332 Seiten, 59,95 Euro) – mit Beschreibungen, Fotos, Lage- und Architekturplänen. Bis 24. November präsentiert eine Ausstellung die Projekte im Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt am Main.

 

Der Winter kann kommen

Es gab einen ersten Preis, eine Auszeichnung und fünf Anerkennungen. Dabei wurde Wert auf Nachhaltigkeit, innovativen Einsatz von Materialien, kreativen Umgang mit der baulichen Situation und auf eine konsequente Ausführung gelegt. Unter den Anerkennungen findet sich etwa das „Rundherum“-Haus am Rande eines Weilers im österreichischen Mühlviertel. Die Architekten von Mia2/Architektur haben ein Nachkriegshäuschen intelligent mit einer Schicht aus Holz und Glas erweitert und ihm eine überraschende Gestalt und Größe verliehen. Ein Haus, in dem man sich auf den Winter freuen kann.