Für Chinas Neureiche sind sie begehrte Spekulationsobjekte: deutsche Brieftauben. Der Dokumentarfilm „Höhenflüge“ erzählt vom Wahnsinn des Kapitalismus und einem Pforzheimer mittendrin.

Stuttgart - Man stellt sich Brieftaubenzüchter als friedliche Menschen vor, als eigenbrötlerisch, scheu oder gar ein bisschen weltfremd. Deutschlands erfolgreichster Taubensportler passt kein bisschen zu diesem Klischee. Andreas Drapa ist bis zur Bulligkeit zielbewusst. So wie ihn stellt man sich den Leiter eines Leistungszentrums für Ringer vor: ein wuchtiger Mann, Ehrgeiz ausstrahlend, dessen Lächeln nichts von Entspanntheit hat, eher etwas vom Leerlauf eines Boliden an der roten Ampel. In Lena Leonhardts faszinierendem Dokumentarfilm „Höhenflüge“ sagt Drapa Sätze wie: „Ganz oben ist nur Platz für wenige.“