Soll man mit den immer weiter nach rechtsaußen Driftenden noch reden? Auf diese viel diskutierte Frage geben zwei Nachrichtenchefs der öffentlich-rechtlichen Sender eine praktische Antwort.

Hamburg/Mainz - Die Chefredakteure von ARD-aktuell, Kai Gniffke, und ZDF, Peter Frey, wollen an einer Podiumsdiskussion der AfD in Dresden teilnehmen. Der AfD-Kreisverband Dresden hatte sie zu der Veranstaltung am 25. Oktober zum Thema „Medien und Meinung“ eingeladen. Kai Gniffke, unter anderem für „Tagesschau“ und „Tagesthemen“ verantwortlich, habe zugesagt, bestätigte ein Sprecher des NDR am Donnerstag. Gniffke sei der Überzeugung, dass es wichtig sei, den Beitragszahlern die eigene Arbeit zu erläutern und den Dialog mit dem Publikum zu führen. Auch Peter Frey will dem ZDF zufolge zu der Veranstaltung nach Dresden kommen.

 

Die Einladung zu der Veranstaltung sei bereits vor den Ereignissen in Chemnitz ausgesprochen und angenommen worden, sagte der NDR-Sprecher. In der sächsischen Stadt war Ende August ein 35-jähriger Deutscher bei einer Messerattacke getötet worden; als Tatverdächtige kamen ein Iraker und ein Syrer in Untersuchungshaft. Bei den anschließenden Kundgebungen wurden mehrfach Journalisten attackiert oder an der Arbeit gehindert. Bei den Demonstrationen waren lautstarke „Lügenpresse“-Rufe zu hören.