Mit ihrem Hit „Respect“ lieferte die Sängerin Aretha Franklin 1967 der Bürgerrechtsbewegung eine Hymne. Neidlos wurde sie von Kolleginnen als Königin des Soul anerkannt. Nun ist die 76-Jährige schwer erkrankt und bittet ihre Fans um Gebete.

Detroit - Die US-Sängerin Aretha Franklin, die mit Titeln wie „Respect“, „Chain of Fools“ und „I Say a little Prayer“ zur „Queen of Soul“ wurde, ist Medienberichten zufolge schwer krank. Die 76-Jährige „bittet um eure Gebete“, twitterte Evrod Cassimy, ein Reporter des Lokalsenders WDIV in Detroit und ein Freund Franklins. „Sie ruht sich aus und ist von engen Freunden und ihrer Familie umgeben“, schrieb Cassimy nach einem Gespräch mit der Sängerin.

 

Auch der Reporter Harry Hairston vom TV-Sender NBC, der seit 30 Jahren mit Franklin befreundet ist, bestätigte ihre Krankheit. Er habe mit einem „engen Freund“ Franklins und der Familie gesprochen. „Der Ikone geht es nicht gut“, twitterte Hairston. Zuerst hatte die Promi-Website „Showbiz411“ von Franklins Krankheit berichtet. Demnach wurde bei ihr im Jahr 2010 Krebs diagnostiziert. Franklins Sprecher, ihr Management und ihr zum Sony-Konzern gehörendes Label RCA Records waren für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Reaktionen auch von Beyoncé und Bill Clinton

„Meine Gebete sind in dieser schwierigen Zeit bei Aretha Franklin und ihrer Familie“, schrieb Rapperin Missy Elliott auf Twitter. „Ich bete für die „Queen of Soul““, schrieb Sängerin Mariah Carey. Wie die Zeitung „Detroit Free Press“ berichtete, stand Beyoncés Auftritt mit ihrem Mann Jay Z in der Stadt im US-Staat Michigan am Montag (Ortszeit) ganz im Zeichen von Franklin. „Wir lieben dich“, verkündete Beyoncé und dankte der 76-Jährigen für ihre „wunderschöne Musik.“ Zum Auftakt der Show im Stadion Fort Field heizte DJ Khaled der Menge mit dem Song „Respect“ ein, einem der größten Hits der Queen of Soul.

Der frühere US-Präsident Bill Clinton (71) twitterte am Montagabend (Ortszeit): „Wie Menschen auf der ganzen Welt denken auch Hillary und ich heute Nacht an Aretha Franklin und hören ihre Musik, die in den vergangenen 50 Jahren solch ein wichtiger Teil unserer Leben gewesen ist“. Er hoffe, auch andere Menschen richteten die 76-Jährige auf, indem sie ihre Musik hörten und teilten.

Symbol der Bürgerrechtsbewegung

Im März hatte Franklin zwei Konzerte in New Jersey auf ärztlichen Rat hin abgesagt. Sie sei „extrem enttäuscht, dass sie nicht auftreten kann, wie sie es erwartet und gehofft hatte“, teilte ihr Management seinerzeit mit. Zuletzt war Franklin im November 2017 bei einer Aids-Gala des Sängers Elton John in New York aufgetreten. Im Februar 2017 hatte sie gegenüber dem Sender WDIV ihren Rückzug aus dem Musikgeschäft angekündigt. „Ich werde aufnehmen, aber dies wird mein letztes Jahr mit Konzerten. Das war’s.“

Die in Memphis im US-Staat Tennessee geborene Tochter eines Pastors und Bürgerrechtlers zog als kleines Mädchen mit ihrer Familie nach Detroit, wo sie in der Kirche ihres Vaters sang. Ihr Interpretation von Otis Reddings Titel „Respect“ im Jahr 1967 machte sie berühmt. Ihr kraftvoller, von Gospel beeinflusster Gesang wurde zum wichtigen Symbol der Bürgerrechtsbewegung in den USA. Mit insgesamt 18 Grammys hat Franklin den wichtigsten Musikpreis so häufig gewonnen wie kaum eine andere Künstlerin. Die meisten dieser Grammys gewann sie für Live-Auftritte.