Die Art Basel meldet sich mit einem Online-Angebot zurück. Leibhaftig wird man sich erst im Herbst wieder in Basel treffen. Corona könnte den Messezirkus dauerhaft verändern.

Kultur: Adrienne Braun (adr)

Stuttgart - Nichts war im Kunstbetrieb bisher so verlässlich wie der Messebetrieb. So wären an diesem Wochenende die Kunstsammler aus aller Welt nach Basel gekommen, gern auch im Privatjet. In diesem Jahr kann die führende Weltmesse des internationalen Kunstmarktes nicht im Juni ihre Türen öffnen, sondern wurde in den Herbst verschoben und soll vom 20. bis 26. September in Basel stattfinden. Wie die meisten Messen hat aber auch die Art Basel eine digitale Alternative konzipiert: Online-Viewing-Rooms (OVR) nennt sich das Angebot, das von Kunstexpertinnen und -experten in Mexiko, Hongkong und New York City kuratiert wurde. Während die VIPs, die auf der Art Basel immer in besonderer Weise hofiert werden, bereits Einblicke in die Online-Viewing-Rooms nehmen konnten, sind diese für das übrige Publikum von diesem Donnerstag um 14 Uhr bis Samstag um Mitternacht geöffnet.

 

Hybrid-Messen könnten das Modell der Zukunft werden

Der Kunsthandel diskutiert derweil bereits, ob Corona den ressourcenintensiven Messezirkus auch langfristig verändern könnte. Für Galerien ist der Auftritt bei Messen einerseits Pflicht, andererseits aber auch teuer. Die Art Brussels hat gerade einen Modellversuch durchgeführt und auf ein hybrides Angebot gesetzt mit Online-Viewing und offenen Galerien in Brüssel, Paris, Antwerpen und dem Seebad Knokke. Die Art Karlsruhe dagegen hat in diesem Jahr nur online stattgefunden und auf einen Ersatztermin im Herbst verzichtet. Die nächste Ausgabe in den Karlsruher Messehallen ist nun für Februar geplant.