Der Parcours ist gepflastert mit Marilyns, Romys und B. B.s, dazwischen eine Kate Moss von Russell Young bei der Münchner Galerie Jeanne oder – dito – Terry O’Neills fotografisches Porträt von Amy Winehouse. Allen Jones, Urgroßvater der europäischen Pop Art von der Insel, kann bis heute nicht vom Thema Frau lassen (Galerie Hilger, Wien). Wie aus dem 3D-Drucker wirken Aron Demetz’ lebensgroße Frauenfiguren (Die Galerie, Frankfurt/M.). Und auch für Picasso war das Weibliche bekanntlich ein ewiges Thema. Neben der emblematisch reduzierten lithografischen Linienzeichnung „Femme au collier“ (Galerie und Verlag St. Gertrude, Hamburg) hat etwa auch die Stuttgarter Galerie Valentien Grafiken des Künstlers im Sortiment. Sie wartet daneben mit einer schönen Mischung aus klassischer und zeitgenössischer Kunst auf. Zur kleinen Retrospektive mit Malerei von Völker Böhringer wie „Hetaere“ von 1941 (120 000 Euro) – eine Wiederentdeckung! – oder den Picassos tritt so Jan Peter Tripps Serie feinmalerischer und kleinformatiger Reprisen nach Bildern von Lucas Cranach d. Ä., zum Beispiel „Venus ohne Cupido“. Kunst von Frauen zeigt die zum zweiten Mal auf der Messe vertretene junge Freiburger Galerie Claeys – etwa die geometrischen Raumkörper der Stuttgarter Künstlerin Sabine K Braun oder hinreißende filigran-poetische Gebilde aus Messingdraht und Stoff von Monika Schmid.

 

Zu den günstigsten angebotenen Arbeiten zählen die streichholzschachtelgroßen Gebirgslandschaften aus Felix Rehfelds Serie „1000 Berge“ in Öl (Galerie Cyprian Brenner, Schwäbisch Hall, je 250 Euro), zu den spektakulärsten sicherlich Bernd Reiters hochpolitische Installation mit havariertem Flugzeug, zerstörten schwarzen Staatslimousinen und Flüchtlingsboot (Galerie Michael Schulz, Berlin). Politisch sind ansonsten nur Thomas Baumgärtels Diktatoren und Populisten in Spraylack auf Papier (Neue Kunst Gallery, Karlsruhe). Mindestens so poetisch wie Jaume Plensas „Selfportrait With Fruits“ (Bronzeguss, Galerie Scheffel, Bad Homburg, 256 000 Euro) will Joana Vasconcelos zeltgroße Teekanne aus arabesk-rostigen Eisenstäben wie ihr nicht gestiefelter, dafür gehäkelter Kater am selben Stand erscheinen. Wesentlich wohnzimmertauglicher sind die köstlich-pastosen Cremetorten in Öl mit Landschaftsmotiven von Christopher Lehmpfuhl am Stand der Galerie Kornfeld aus Berlin oder von Harry Meyer bei der Ulmer Galerie Tobias Schrade sowie der Galerie Meier aus Freiburg.