Lieder mit anspruchsvollen Texten, das ist das Markenzeichen des Korntaler Komponisten Arthur Dangel. Der Musiker feiert am Samstag seinen 85. Geburtstag. Was standesgemäß gefeiert wird.

Korntal-Münchingen -

 

Müßig ist es, Arthur Dangel festzulegen auf eine künstlerische Kategorie. Ihm sind, so scheint es, alle musikalischen Formen vertraut. Er kann diese auch einander annähern. Seine Lieder zehren davon, denen er anspruchsvolle Texte von Else Lasker-Schüler, Franz Kafka oder Ingeborg Bachmann zu Grunde legt. Zugleich gehören zu seinem Werk Kinderlieder, Volks- und Kirchenlieder. Sie stehen im Kontrast zu seinen atonalen Kompositionen. So schreibt die Fachwelt über ihn. Für manchen Korntaler ist und bleibt er gleichwohl schlicht der ehemalige Lehrer am Korntaler Gymnasium.

Am Samstag wird Arthur Dangel 85. Anlässlich des Festtags des in Korntal lebenden Komponisten findet abends um 19 Uhr ein Konzert für Orgel und Saxofon in der Korntaler Christuskirche statt. Der Saxofonist Dieter Kraus aus Ulm und der Ditzinger Bezirkskantor Andreas Gräsle spielen unter anderem drei Werke des Jubilars.

Hochbegabter Komponist

Arthur Dangel wurde 1931 in Schwäbisch Gmünd geboren, dort wurde manches seiner Werke uraufgeführt, auch mit Andreas Gräsle. Dieter Kraus und Gräsle wiederum spielen lange schon zusammen, unlängst veröffentlichten sie ihre erste CD. Dangel begann sein Studium an der Stuttgarter Musikhochschule in der Fachrichtung Schulmusik als Schüler von Jürgen Uhde und Alfred Kreutz, Klavier, und Johann Nepomuk David (Tonsatz, Kontrapunkt und Komposition). 1955 schloss er sein Studium ab, erhielt den ersten Preis als Pianist beim Hochschulwettbewerb, begann zugleich mit musikwissenschaftlicher Arbeit, hielt Vorträge, veröffentlichte Analysen zur Neuen Musik.

Zwei Jahre später, 1957, wurde Dangel Kompositionsschüler von Wolfgang Fortner in Freiburg im Breisgau, wo er zur gleichen Zeit ein Germanistikstudium absolvierte. 1965 erhielt er den Förderpreis der Stadt Stuttgart für junge Komponisten, war danach Stipendiat in Innsbruck. Von 1960 bis 1994 unterrichtete Arthur Dangel am Gymnasium Korntal, von 1965 bis 1971 hatte er zudem einen Lehrauftrag für Partiturspiel an der Stuttgarter Musikhochschule. 1989 erhielt er den Kompositionspreis des Landesmusikrates Baden-Württemberg für das Chorwerk Stabat Mater opus 47.

Die Wahrnehmung bleibt dem Hörer überlassen

Seinen Schallplatten und CDs sind Booklets beigelegt, in denen der Komponist den Weg beschreibt, den er musikalisch geht und auf dem ihm namhafte Interpreten folgen. „Eine Dokumentation meiner Arbeit ist dies. Für den, den es interessiert“, hat er in der Vergangenheit einmal gesagt. Die Wahrnehmung, die Wirkung dieser zeitgenössischen Musik bleibt dabei dem Hörer überlassen.