Die Asiatische Hornisse gilt als invasive Art, die sich in Europa hauptsächlich von Bienen ernährt. Dadurch können große Verluste bei Bienenvölkern entstehen. Jetzt wurde sie erstmals in Bad Wildbad nachgewiesen. Was ist jetzt zu tun?

Bad Wildbad - Vor wenigen Tagen wurde in Bad Wildbad eine Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax) festgestellt. Die Art ist somit zum ersten Mal offiziell im Landkreis Calw nachgewiesen worden, teilt Janina Dinkelaker, Pressesprecherin des Landkreises Calw, mit. Das hat weitreichende Folgen für die heimische Tierlandschaft.

 

Die Grundfärbung der Asiatischen Hornisse ist schwarz. Am Hinterleib hat sie die beiden letzten Teilsegmente gelb gefärbt und weiter vorne am Hinterleib einen dünnen gelben Streifen. Die Beine sind gelb und nicht wie bei der heimischen Hornisse orangebraun. Auch an Brust und Kopf fehlt das typische Orangebraun unserer Hornisse. Das Gesicht ist gelb. Insgesamt ist sie etwas kleiner als die heimische Hornisse, also nicht zu verwechseln mit der Japanischen Riesenhornisse.

Invasive Art soll bekämpft werden

Die Asiatische Hornisse ist 2003 zum ersten Mal in Europa aufgetreten. Damals kam sie wahrscheinlich mit einem Containerschiff an der Atlantikküste an. Von dort aus breitete sie sich in den Folgejahren in Frankreich aus. 2016 dann zum ersten Mal in Deutschland. Sie ist gelistet als invasive gebietsfremde Art mit EU-weiter Bedeutung und wurde zum 1. Dezember 2017 im Bundes-Naturschutzgesetz im Anhang der invasiven Arten aufgenommen. Nach Möglichkeit soll sie bekämpft werden, um deren Ausbreitung einzudämmen.

Große Verluste bei Bienenvölkern

Die Asiatische Hornisse gründet zunächst ein kleines Primärnest und siedelt dann ab Juni in die Nähe einer ergiebigen Futterquelle in ihr Sekundärnest um. Da bis zu zwei Drittel der Nahrungsgrundlage für die Asiatische Hornisse (in Europa) Bienen sind, findet man die Sekundärnester häufig in der Nähe von Bienenvölkern. Es können an den Bienenvölkern große Verluste entstehen. Die Nester können eine Größe von 50 bis 100 Zentimetern Höhe und 40 bis 50 Zentimetern Durchmesser erreichen, hängen hoch oben in Bäumen und werden meist erst nach dem Laubfall entdeckt. Die Volkstärke kann bis zu 1700 Arbeiterinnen erreichen. Ab Mitte September werden Jungköniginnen gebildet, die sich im Oktober und November auf der Suche nach einem Winterversteck weiterverbreiten.

Ob das nun gefangene Exemplar auf Verbreitungsflug war oder sich doch das Nest in der Umgebung befindet, ist nicht klar. "Für Hinweise auf weitere Beobachtungen Asiatischer Hornissen in Gärten und an Bienenvölkern oder sogar auf Nestern sind wir dankbar", so Dinkelaker weiter. Diese können an Michael Gues, Hornissenfachberater, Untere Naturschutzbehörde Landkreis Calw per E-Mail über michael.gues@kreis-calw.de gemeldet werden, gerne mit Fotobelegen.