Sie wurden als „Asoziale“ und „Berufsverbrecher“ stigmatisiert, 1938 in Razzien zusammengetrieben und in Konzentrationslagern umgebracht: In Ludwigsburg erinnern neue Stolpersteine erstmals an eine lange nicht anerkannte Opfergruppe.

Ludwigsburg: Susanne Mathes (mat)

Ludwigsburg - Es dauerte ein Dreivierteljahrhundert, bis Menschen, die im Dritten Reich als sogenannte „Asoziale“ und „Berufsverbrecher“ verfolgt wurden, Anerkennung als NS-Opfer fanden. Erst Mitte Februar 2020 stimmte der Bundestag einem Antrag von CDU/CSU und SPD zu – mit Ausnahme der AfD. Karl Ebel und Josef Michelbacher fielen in diese von den Nazis aufgestellte Kategorie: Sie wurden, ebenso wie mindestens zwei weitere Männer, am 26. Juni 1938 in Ludwigsburg verhaftet und in das Konzentrationslager Dachau deportiert. Die Stolpersteine-Initiative widmet den beiden die ersten Ludwigsburger Stolpersteine für Menschen, die Opfer der sogenannten „Aktion Arbeitsscheu Reich“ wurden.