Am Wochenende spielen David Garrett und Peter Maffay in der Comtech-Arena in Aspach. Andrea Berg tritt im Juli auf. Den Betreibern des Stadions gelingt es immer wieder, Publikumsmagnete zu engagieren.

Rems-Murr/ Ludwigsburg: Martin Tschepe (art)

Aspach - Vor knapp zwei Jahren ist die Comtech-Arena zwischen Aspach-Großaspach und Rietenau mit einem großen Andrea-Berg-Konzert eröffnet worden. Die Fans strömten zu Tausenden in den winzigen Flecken am Rande des Schwäbischen Walds. Das neue Stadion, das rund 13 Millionen Euro gekostet hat, bereitet der Investorengruppe „Projekt Fautenhau 2011“ offenbar viel Freude. Die Anlage mit gut 8000 überdachten Sitzplätzen zieht auch Hochkaräter aus dem Sport und aus der Musikbranche an.

 

Am Freitag tritt der Ausnahmegeiger David Garrett in der Arena auf, am Sonntag Peter Maffay. Für beide Konzerte sind laut der Auskunft von Thomas Deters bereits jeweils gut 9000 Karten verkauft worden. Es gebe aber in jedem Fall noch Karten an der Abendkasse, verspricht der Veranstaltungsleiter der Arena, der auch als geschäftsführendes Mitglied im Präsidium des Fußballregionalligisten SG Sonnenhof Großaspach sitzt.

„Ein Pfund, mit dem wir wuchern können“

Die Aspacher Kicker sind der Hauptmieter des Stadions, das auch den Bürgermeister der Gemeinde Aspach, Hans-Jörg Weinbrenner, seit der Eröffnung immer wieder mit Stolz erfüllt. Wenn der Schultes über das Stadion spricht, dann strahlt er. Weinbrenner weiß, dass die großen Fußballvereine, etwa Bayern München, oder Musiker wie Garrett, Maffay und Berg den Namen seiner kleinen Gemeinde in viele Ecken der Republik hinaus tragen. Die Arena sei „ein Pfund, mit dem wir wuchern können“. Zum Open-Air-Konzerts von Andrea Berg seien im vergangenen Jahr rund 15 000 Zuschauer gekommen, währen der Tage vorher und nachher hätten ungefähr 3000 Gäste den Besuch in der Comtech-Arena mit einem Kurzurlaub in der Region verknüpft, erzählt Deters. „Die meisten Hotels im Umkreis von 30 Kilometern waren ausgebucht.“

Seit die Gemeinde eine Polizeiverordnung erlassen hat, die fast jedes Detail für die Fußballspiele und Konzerte im Fautenhau regelt, gibt es laut Auskunft des Bürgermeisters kaum mehr Beschwerden, etwa wegen des Lärms. Die Bühne und die Lautsprecher seien nun so ausgerichtet, dass die Schallwellen nicht mehr die Wohnhäuser träfen. Zugelassen sind jährlich maximal fünf Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern und Musik bis in die Nacht hinein. Es gibt eine Schallmess- und eine Videoüberwachungsanlage, genaue Regelungen in puncto Sicherheit und Brandschutz. Das Konzept habe sich bewährt, solle aber weiter fortgeschrieben werden, sagen Weinbrenner und Deters.

Gut 8000 überdachte Sitzplätze

Das Stadion ist laut Deters weit und breit einmalig. Wo gebe es schon eine Arena in dieser Größe mit gut 8000 überdachten Sitzplätzen? Bei Bedarf sei es möglich, schnell umzubauen und mehr als 10 000 Sitz- und Stehplätze anzubieten – was im Falle eines Aufstiegs der SG Sonnenhof in die Dritte Liga notwendig würde. Der Deutsche Fußballbund hat das Stadion 2012 mit dem Titel „Umweltmeister“ gekürt. Und Kicker der dritthöchsten deutschen Liga sind von der übernächsten Saison an ganz bestimmt regelmäßig zu Gast, auch wenn die SG nicht aufsteigen sollte. Die zweite Mannschaft des VfB Stuttgart hat sich nach einer Ausweichmöglichkeit für die Zeit des Umbaus des Stadions auf der Waldau in Stuttgart-Degerloch umgesehen – und ist in der Provinz fündig geworden.