Ürsprunglich in Aussicht gestellt, weil das Freibad im Sommer wegen Personalmangels eingeschränkt geöffnet hatte, erstattet die Stadt Asperg den Dauerkartenbesitzern nun doch keinen Teilbetrag zurück.

Asperg - Das wird die Besitzer der Saisonkarten fürs Asperger Freibad nicht freuen: Die vom Asperger Bürgermeister Ulrich Storer angekündigte, teilweise Rückerstattung der Kosten für die Karte wird es nun doch nicht geben. Storer rekapituliert: „Ich hatte damals gesagt: Wenn das Wetter so schlecht bleibt, wie es im Juni war, dann können wir möglicherweise etwas zurückerstatten. Aber das Wetter wurde in diesem Sommer ja noch sehr gut“, sagt der Bürgermeister jetzt dieser Zeitung. Die Erstattung hatte er seinerzeit ins Gespräch gebracht, weil das Bad im Juni und Juli personalbedingt nicht immer zu den ausgewiesen Zeiten hatte geöffnet werden. Manche Schwimmer mussten deshalb auf viele Stunden im Nass verzichten.

 

Mit seiner Relativierung dürfte der Bürgermeister bei den Dauerschwimmern Widerspruch ernten. Ein Badegast bewertet die Phase der eingesschränkten Öffnungszeiten zwischen dem 13. Juni und dem 10. Juli als erheblichen Mangel.

Schwimmer hätten einen kleinen Nachlass erwartet

Der Grund für die Beeinträchtigung war die mehrwöchige Erkrankung zweier Schwimmmeister, zudem hatte ein Angestellter seine Stelle zum 30. Juni gekündigt, so die Darstellung der Stadt Asperg. „Mit so wenig Personal können wir die Sicherheit beim Schwimmbetrieb nicht mehr gewährleisten“, hatte eine Mitarbeiterin des Personalamtes im Sommer betont.

Insgesamt waren es vier Montage, an denen das Bad geschlossen blieb. Während einer Zeit von eineinhalb Wochen im Juni war das Bad überdies von dienstags bis sonntags nur von 11 bis 19 Uhr geöffnet, anstatt von 9 bis 20 Uhr. Zwischen Ende Juni und dem 10. Juli schließlich öffnete das Bad um 9.30 Uhr seine Pforten, schloss aber bereits um 19 Uhr. Zahlreiche Arbeitnehmer fanden sich vor Dienstbeginn und/oder nach Feierabend vor verschlossenen Toren wieder. „Wie soll ich denn um 11 Uhr schwimmen gehen, wenn ich da schon längst bei der Arbeit sein muss?“, klagte ein Schwimmer, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. Dass die Stadt nichts für den Personalmangel könne, sei ihm klar; auch, dass man aus Sicherheitsgründen das Bad habe stundenweise geschlossen halten müssen. Doch ein paar Euro Rückerstattung für die 70 Euro teure Saisonkarte habe er schon erwartet, zumal der Bürgermeister dies doch zugesagt habe.

Die Stadt Asperg verweist auf die Saisonverlängerung

Im Asperger Rathaus sieht man das anders und verweist auf eine frühzeitige Offerte an die Stammbadegäste. „Wir hatten den Saisonkarteninhabern ja angeboten, ihre Karten zurückzugeben, aber das wollten sie nicht“, sagt Storer. Für die Stadtverwaltung selbst sei es zudem keine schöne Situation gewesen, schließlich wolle man den Bürgern stets das komplette Angebot unterbreiten. Der Schultes wirbt um Verständnis für die veränderten Schließzeiten im Freibad, und auch dafür, dass die Stadt nun kein Geld zurückerstatten könne. Zudem rät er den verärgerten Karteninhabern in einem solchen Falle zu „mehr Gleichmut und Gelassenheit“.

Ein Mitarbeiter der Kämmerei verweist noch auf den Umstand, dass die Stadt – anders als früher am Himmelfahrtstag – die Freibadsaison in diesem Jahr schon am 1. Mai eröffnet habe. Auch habe man den Freibadbetrieb im August abends um eine Stunde und die Saison insgesamt bis zum 11. September verlängert. „Wir haben ja wirklich versucht, einen Ersatz für die erkrankten Mitarbeiter zu finden, aber obwohl wir in mehreren Städten angerufen haben, konnte uns keiner helfen“, so der städtische Bedienstete. Aus seiner Sicht stellten sich die Einschränkungen bei den Öffnungszeiten als nicht so drastisch dar. Die Inhaber von Saisonkarten hätten ja dennoch wahrlich genügend Möglichkeiten zum Schwimmen gehabt.