Mit seinen alten Bäumen ist der Eichenhain in Sillenbuch ein Juwel unter den Stuttgarter Parks. Jetzt gab es aber einen Astbruch am Hauptweg. Wie sicher ist das Naturschutzgebiet?

Lokales: Armin Friedl (dl)

Stuttgart-Sillenbuch - Zum Eichenhain gibt es nun keine direkte Beschilderung, keine extra ausgewiesenen Parkplätze, dennoch ist er ein Juwel unter den Parkanlagen in Stuttgart. Kein Wunder mit seinem besonders alten Baumbestand. Wer einmal dort war, merkt sich den Weg.

 

Unsere Leserin kennt den Eichenhain nun etwas besser als viele andere, denn sie lebt dort seit vielen Jahren in unmittelbarer Nähe. Die Folgen eines Sturms vor Kurzem bereiten ihr aber Sorgen, das Spazierengehen und Genießen des Eichenhains ist für sie seitdem nicht mehr ungetrübt.

Äste auf Nebenwegen

Der Grund: Einer der Hauptäste von einem der alten Bäume ist abgebrochen und ist quer auf dem Hauptweg nieder gegangen. Die Leserin: „Dass dies auf den Nebenwegen geschieht, damit muss man rechnen. Da liegen immer wieder mal Äste quer. Aber dass dies nun auf dem Hauptweg auch der Fall ist, das verunsichert mich.“

Wobei es ihr da weniger um den dann notwendigen Umweg oder Hindernislauf geht als Folge eines Astbruchs, sondern eher um die Frage: „Muss ich mir nun generell Sorgen machen, wenn ich auch den Hauptweg vom Eichenhain benutze?“Eine Frage, für die das Gartenamt der Landeshauptstadt zuständig ist. Und amtlicherseits gilt zunächst einmal allgemein: „Fußgängerwege müssen auf ihre Verkehrssicherheit hin regelmäßig kontrolliert werden. Dies gilt besonders dann, wenn Bäume in unmittelbarer Nähe wachsen. Das Garten-, Friedhofs- und Forstamt unternimmt dafür regelmäßige Sichtungen. Sofern eine Gefahrenlage durch einen Baum besteht, werden entsprechende Maßnahmen eingeleitet.“

Doch gilt dies auch für einen Park wie den Eichenhain mit seinen besonderen Bäumen? Auch da stellt das Gartenamt zunächst einmal ganz allgemein fest: „Der Baumbestand am Eichenhain kann als genauso verkehrssicher eingestuft werden wie ähnliche Baumbestände in anderen städtischen Grünflächen.“

Die Baumkontrolle der Stadt

Und dann wird es etwas konkreter: „Eine Baumkontrolle folgt grundsätzlich nach einheitlichem Schema. Es findet eine fachliche Beschau aller sichtbaren zum Baum gehörender Merkmale statt. Je nach Baumumfeld, Baumentwicklung, bekannter Vorschädigungen, berechtigter Sicherheitserwartung des Verkehrs und anderen Aspekten werden gegebenenfalls weitere Maßnahmen veranlasst.“ Und nun kommt die tröstende Meldung für die Freunde des Eichenhains: „Das grundsätzliche Ziel ist der langjährige Erhalt des jeweiligen Baumes. Dies geschieht stets unter Abwägung verkehrssicherungstechnischer Aspekte.“

Dies wiederum ist ein Satz, den das Gartenamt häufig ausspricht, wenn es um den Bestand der städtischen Bäume geht. Längst nicht alle erfreut diese Botschaft. Etwa jene, denen der städtische Baum vor dem eigenen Haus oder der Wohnung zu viel Sicht wegnimmt. Oder wenn dieser im Herbst besonders viel Laub abwirft, das dann von den Bewohnern entsorgt werden muss. Im Falle des Eichenhains gibt es solche Beschwerden aber nicht: Hier dürfen sich die Bäume ungehindert entfalten und entblättern.

Baumbestand wird als sehr sicher eingestuft

Klar ist da aber auch die Warnung des Gartenamtes: „Gerade während starken Stürmen sind Fußgänger und Verkehrsteilnehmende dazu angehalten, sich nicht in Parks oder Wäldern aufzuhalten und nicht unter hohen Bäumen zu gehen. Eine 100-prozentige Sicherheit ist aufgrund der möglichen Kräfte eines Sturms nicht gegeben.“

Wann nun ein Sturm ein Sturm oder nur ein Stürmchen ist, liegt nicht im Ermessen des Gartenamts, das muss letztlich jeder für sich entscheiden, ob er lieber zu Hause bleibt oder welchen Weg er dann geht. Eine Empfehlung gibt das Gartenamt aber mit auf den Weg: „Grundsätzlich kann der gesamtstädtische Baumbestand als sehr sicher eingestuft werden, was auch für den Hauptweg des Eichenhains gilt.“