In der neuen StZ-Rubrik „Hand aufs Herz“ ist Astrid M. Fünderich der erste Gast. Die Schauspielerin (Soko Stuttgart“) gibt Antworten auf alltägliche Gewissensfragen.

Stuttgart - Man kennt sie als souveräne, besonnene Kriminalhauptkommissarin Seiffert aus der TV-Krimiserie „Soko Stuttgart“. Aber wie ist Astrid M. Fünderich privat? Die Schauspielerin ist die erste, die den neuen StZ-Fragebogen „Hand aufs Herz“ ausgefüllt hat und darin verrät, wie sie bei alltäglichen kleinen und größeren Gewissensfragen entscheidet.

 

Frau Fünderich, mal ehrlich, telefonieren Sie im Auto manchmal ohne Headset?
Ich habe gar kein Headset. . .

Wenn Sie im Geschäft Kleidung probieren, räumen Sie sie zurück ins Regal?
Wenn ich einen guten Eindruck von den Verkäufer(-inne)n habe, mache ich das tatsächlich.

Wie lautet Ihre Lebensmaxime?
Trau dich! (Klappt leider nicht immer). Wir lassen uns viel zu oft von unsichtbaren Grenzen von der Verwirklichung unserer Wünsche und Träume abhalten.

Welche Tugend ist Ihnen am wichtigsten?
Dass Menschen verantwortlich handeln.

Was würden Sie einer Freundin oder einem Freund nie verzeihen?
Lügen. Mein Vertrauen wäre dahin!

Ist es okay, sich mal eben ins W-Lan des Nachbarn einzuloggen?
Wahrscheinlich hat er ohnehin eine Flatrate, aber mittlerweile gibt’s W-Lan doch zu Hause und eigentlich überall.

Wann sind Sie ein guter Mensch?
Wenn ich Zeit habe. Dann kümmere ich mich gerne um vieles.

Wann sind Sie kein guter Mensch?
Wenn ich keine Zeit habe. Im Stress kann ich rücksichtslos gradlinig werden.

In welchem Moment bricht bei Ihnen der rücksichtslose Geizhals durch, in welchen Momenten sind Sie großzügig?
Wie ich mit Geld umgehe, ist ziemlich irrational. Geiz und Großzügigkeit liegen dann manchmal direkt nebeneinander. Es gibt eben Momente, da passt alles zusammen und dann kann’s auch teuer werden (wenn ich dann das Geld überhaupt habe!), und manchmal kann mich gar nichts überzeugen. Dann bleibt’s eben spartanisch.

Was halten Sie von Treue?
Sehr viel. Ich habe an Beziehungen allerhand ausprobiert, und für mich ist Treue am Ende ein wunderbares Versprechen. Vertrauen ist eine enorm wichtige Basis für eine lange Liebe und/oder Freundschaft.

Wofür schämen Sie sich?
Für mein katastrophales Zeitmanagement! Ich bin fast immer zu spät und fast alles geht nur auf den letzten Drücker. Das ist für meine Umwelt wirklich furchtbar. . .

Würden Sie Ihre Eltern ins Heim geben?
Meine Eltern sorgen selbst dafür, dass sie sich in ihrer vertrauten Umgebung gut versorgt fühlen. Wir wohnen weit auseinander. Was ich schließlich tun kann, besprechen wir in Ruhe.

Wie macht man Karriere?
Mit Engagement, Talent, dem Glauben an sich selbst und unschätzbar viel Glück!

Was braucht unsere Welt am dringendsten?
Dass wir alle verantwortlich handeln und das auch unseren Kindern von Anfang an beibringen! Nur der respektvolle Umgang mit unseren Mitmenschen, unserer direkten Umwelt und das Nachdenken über die Folgen unseres alltäglichen Tuns bringen uns alle weiter. Die Natur und unsere Ressourcen bleiben uns länger erhalten; die Gesellschaft rückt ein Stück zusammen und unser Leben bleibt lebenswert und sicher. Wir sollten es wenigstens versuchen!