Die Stadt reagierte auf die Proteste von Flüchtlingen und Helfern. Noch 1998 führte sie in ausgewählten großen Unterkünften Lebensmittelläden ein, in denen die Flüchtlinge mit Punkten statt mit Geld zahlen konnten. Kleinere Wohnheime wurden von Lastwagen angefahren, die in kleine Läden umgebaut worden waren. „Das war eine Verbesserung, weil die Menschen selbst auswählen konnten“, erinnert sich Susanne Bischoff. Allerdings sei die Auswahl weiterhin sehr begrenzt und das Punktesystem nur schwer zu durchschauen gewesen.

 

Stefan Spatz erinnert sich an einen anderen Konflikt: „Wir haben in den Läden geschächtetes Fleisch angeboten und damit den Tierschutzverein verärgert.“ Der Kompromiss sah dann folgendermaßen aus: Es wurde nur noch Fleisch aufgenommen von Tieren, die vor dem Schächten betäubt worden waren.

Kritik von Tierschützern an Fleisch von geschächteten Tieren

An die mobilen Läden erinnert sich auch der Kosovare Astrit Vuci noch, der vor 13 Jahren als Kontingentflüchtling mit einer kleinen Kleidertüte und 2000 Mark in der Tasche nach Stuttgart kam. „Es gab immer dieselben Waren. Das Essen hat deshalb auch immer gleich geschmeckt.“ Vuci ist inzwischen ein Unternehmer, der einen Gebäudereinigungs- und Hausmeisterservice betreibt und sein eigenes Häuschen im Stuttgarter Westen besitzt. „Meine Familie und ich sind froh, dass die Zeiten in den Unterkünften vorbei sind.“

Auch aus Sicht des Sozialamts waren die Läden auf Dauer für die Flüchtlinge unbefriedigend und für die Stadt teuer zu unterhalten. Deshalb stellte sie Anfang 2003 auf ein Chipkartensystem um, das zunächst allerdings nur in einer Unterkunft getestet, später dann aber auf die ganze Stadt ausgeweitet wurde. Die Flüchtlinge bekamen jeden Monat Geld auf die Karte geladen und konnten in normalen Läden nahe der Unterkünfte einkaufen. Das Problem war nur: Lange Zeit waren die Discounter nicht dabei, sondern eher kleinere und teurere Läden, was sich mit dem geringen Budget nur schlecht vertrug.

Stadt experimentierte mit Läden in den Unterkünften

Die Stadt reagierte auf die Proteste von Flüchtlingen und Helfern. Noch 1998 führte sie in ausgewählten großen Unterkünften Lebensmittelläden ein, in denen die Flüchtlinge mit Punkten statt mit Geld zahlen konnten. Kleinere Wohnheime wurden von Lastwagen angefahren, die in kleine Läden umgebaut worden waren. „Das war eine Verbesserung, weil die Menschen selbst auswählen konnten“, erinnert sich Susanne Bischoff. Allerdings sei die Auswahl weiterhin sehr begrenzt und das Punktesystem nur schwer zu durchschauen gewesen.

Stefan Spatz erinnert sich an einen anderen Konflikt: „Wir haben in den Läden geschächtetes Fleisch angeboten und damit den Tierschutzverein verärgert.“ Der Kompromiss sah dann folgendermaßen aus: Es wurde nur noch Fleisch aufgenommen von Tieren, die vor dem Schächten betäubt worden waren.

Kritik von Tierschützern an Fleisch von geschächteten Tieren

An die mobilen Läden erinnert sich auch der Kosovare Astrit Vuci noch, der vor 13 Jahren als Kontingentflüchtling mit einer kleinen Kleidertüte und 2000 Mark in der Tasche nach Stuttgart kam. „Es gab immer dieselben Waren. Das Essen hat deshalb auch immer gleich geschmeckt.“ Vuci ist inzwischen ein Unternehmer, der einen Gebäudereinigungs- und Hausmeisterservice betreibt und sein eigenes Häuschen im Stuttgarter Westen besitzt. „Meine Familie und ich sind froh, dass die Zeiten in den Unterkünften vorbei sind.“

Auch aus Sicht des Sozialamts waren die Läden auf Dauer für die Flüchtlinge unbefriedigend und für die Stadt teuer zu unterhalten. Deshalb stellte sie Anfang 2003 auf ein Chipkartensystem um, das zunächst allerdings nur in einer Unterkunft getestet, später dann aber auf die ganze Stadt ausgeweitet wurde. Die Flüchtlinge bekamen jeden Monat Geld auf die Karte geladen und konnten in normalen Läden nahe der Unterkünfte einkaufen. Das Problem war nur: Lange Zeit waren die Discounter nicht dabei, sondern eher kleinere und teurere Läden, was sich mit dem geringen Budget nur schlecht vertrug.

Auch die Chipkarte hat sich nicht durchgesetzt

Aber auch von dem „landesweit fortschrittlichen Chipkartensystem“, wie Stefan Spatz beteuert, musste sich die Stadt vor fünf Jahren wieder verabschieden, weil die Servicefirmen eine nach der anderen absprangen. Die sinkenden Flüchtlingszahlen machten die Aufträge für die Firmen unattraktiv.

Seither versorgt die Stadt die neu angekommenen Asylbewerber mit Gutscheinen statt mit Geld, betroffen sind im Moment noch 480 Männer und Frauen. „In den kommunalen Unterkünften zahlen wir schon lange Geld aus“, sagt Spatz, das lasse das Asylbewerberleistungsgesetz zu. Jetzt aber hofft der stellvertretende Sozialamtsleiter auf eine große Mehrheit für eine komplette Umstellung auf Geldleistungen. „Das passt zu der liberalen Haltung der Stadt in der Flüchtlingspolitik.“