Noch schwieriger ist es, das Klima für einzelne Regionen vorherzusagen: Die Modelle müssen dazu auch natürliche regionale Klimaschwankungen nachahmen können, etwa launische Veränderungen der Luftströmungen, die das Wetter in Europa bestimmen.

 

In dieser Hinsicht haben Klimamodelle heute aber noch Mängel - auch deshalb, weil für regionale Vorhersagen ein grobes, den Erdball umspannendes Modell mit einem feinen, regionalen verknüpft wird, was eigene Tücken hat. Forscher wissen um diese Unsicherheit.

In den beiden deutschen Klimaatlanten kommt sie aber kaum zur Sprache. Der gute Wille, sichtbaren Nutzen aus der Klimaforschung zu ziehen, soll hier nicht infrage gestellt werden. Aber es ist schon so, dass die neuen Klimaatlanten die Öffentlichkeit ein wenig in die Irre führen. Bei Planungen sollte man sich daher nicht nur auf die bunten Karten verlassen.

Fazit

Der Klimaatlas der Helmholtz-Gesellschaft kann als zweckmäßig eingeordnet werden, der des Deutschen Wetterdienstes ist mehr ein netter Versuch.

Sonderlich benutzerfreundlich ist der Atlas des Deutschen Wetterdiensts leider nicht; er wirkt noch wie eine Baustelle. Anders die Konkurrenz: Helmholtz hat alles Kauderwelsch vermieden und eine verständliche Menüführung gestrickt.

Die Daten der Klimaatlanten stammen von Computersimulationen, die mit mehreren regionalen Klimamodellen für Deutschland durchgerechnet worden sind. In die Rechnungen ging ein, wie sich der Ausstoß von Treibhausgasen entwickeln könnte.

Die Vorhersagen sind äußerst unsicher

Der Wetterdienst-Atlas ist bis jetzt auf ein einziges, pessimistisches Treibhausgas-Szenario beschränkt. Doch auch davon abgesehen unterscheidet sich die Datenbasis der beiden Atlanten, so dass die Prognosen teils auseinandergehen - nicht das einzige Problem.

Die Atlanten sind räumlich hochaufgelöst: Nur deshalb können sich die Nutzer ein so genaues Bild vom künftigen Klima machen. Dabei suggerieren die Karten allerdings eine zu große Präzision. In Wirklichkeit sind Vorhersagen, die Forscher über die kleinräumigen Details im Klimawandel abgeben, noch höchst unsicher. Schon die globale Temperatur lässt sich mit Klimamodellen nur ungefähr vorhersagen.

Ob die Projektionen, wie Forscher sie nennen, zutreffen werden, hängt nicht nur von der tatsächlich emittierten Menge der Treibhausgase ab, sondern auch davon, wie gut die Computermodelle Wolken, Staub und natürliche Klimaschwankungen erfasst haben, sowie von der variablen Sonnenaktivität und Vulkanausbrüchen.

Neue Klimaatlanten führen die Öffentlichkeit in die Irre

Noch schwieriger ist es, das Klima für einzelne Regionen vorherzusagen: Die Modelle müssen dazu auch natürliche regionale Klimaschwankungen nachahmen können, etwa launische Veränderungen der Luftströmungen, die das Wetter in Europa bestimmen.

In dieser Hinsicht haben Klimamodelle heute aber noch Mängel - auch deshalb, weil für regionale Vorhersagen ein grobes, den Erdball umspannendes Modell mit einem feinen, regionalen verknüpft wird, was eigene Tücken hat. Forscher wissen um diese Unsicherheit.

In den beiden deutschen Klimaatlanten kommt sie aber kaum zur Sprache. Der gute Wille, sichtbaren Nutzen aus der Klimaforschung zu ziehen, soll hier nicht infrage gestellt werden. Aber es ist schon so, dass die neuen Klimaatlanten die Öffentlichkeit ein wenig in die Irre führen. Bei Planungen sollte man sich daher nicht nur auf die bunten Karten verlassen.

Fazit

Der Klimaatlas der Helmholtz-Gesellschaft kann als zweckmäßig eingeordnet werden, der des Deutschen Wetterdienstes ist mehr ein netter Versuch.